Pyrenäen - Cevennen - Jura 2011

16. bis 25. September 2011, total etwa 1560 km

[Übersichtskarte]
GPS Log einer Canon PowerShot SX230HS. Die Genauigkeit hält sich in Grenzen.

Schnelldurchlauf

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1. Tag: Anreise und Fahrt Richtung Pyrenäen

123 km, 2120 hm

Treffpunkt mit Heini war der Regionalzug von Basel nach Mulhouse, wo wir erst einmal die beiden Velos im alten Tranzbag von Heini verstauten. In Mulhouse stiegen wir dann auf den Nachzug Richtung Nice um. Zum Glück gab es in der Nähe zu unserem Abteil einen Platz für Velos, so dass wir unsere Mitreisenden nicht damit belästigen mussten.

Morgens um 6 kamen wir dann einigermassen pünktlich in Marseille an. Eigentlich gab es noch einen Zug 6:14 nach Toulouse, aber unsere Tickets waren Zug-Spezifisch und irgendwie war auch nicht klar, ob der Zug überhaupt fährt. Also hatten wir eine gute Stunde Zeit. Es war noch einigermassen dunkel und die Stadt war noch ziemlich mit Putzen beschäftigt, während wir zum Hafenbecken hinab rollten. Irgendwo fanden wir dann noch eine Formule Petit Dejeuner mit Croissant, Café und Jus. Dann gab es noch ein paar Stunden Zugfahrt bis Carcassonne, während der wir uns mit Kartenstudium vergnügten. Gleich in Carcassonne am Bahnhof drückte Heini seinen alten Tranzbag zwecks Gewichtsoptimierung einem Touren-Radler in die Hand. Im diesem Tranzbag waren wir wohl schon vor 10 Jahren von Rom zurück in die Schweiz gekommen.

Auf dem Weg nach Carcassonne war es etwas dunstig, in Carcassonne war es dann schon fast sonnig und sommerlich warm. Wir besuchten noch die Altstadt und assen etwas, bevor es dann richtig los ging. Wir fuhren auf der D42 in Richtung Palaja und waren damit sehr schnell aus der Stadt draussen und wir hatten unsere Ruhe vor Autos. Dann über die diversen Hügel über Arquettes-en-Val, Labastide-en-Val, Clermont-sur-Lauquet, Lairière, Montjoi (gleiche Strecke wie auf der Tour im Vorjahr, nur in der umgekehrten Richtung), Auriac, Soulatgé, Cubières-sur-Cinoble und dann einmal mehr durch die Gorges de Galamus. In Saint-Paul-de-Fenouillet konnten wir dann den Supermarkt brauchen der vor einem Jahr Mittagspause hatte. Dabei durften wir zum ersten Mal feststellen, dass die französischen Supermärkte den Einzelverkauf von Glacés noch nicht entdeckt haben. Aber immerhin gab es Taboulé im 500g Pack. In der Klus etwas südlich von Saint-Paul, an der D619 machten wir dann einen Picknickhalt. Dann hatten wir wieder genug Energie für den Anstieg auf der D7 nach Saint-Martin. Dort gab es auch eine Unterkunft. Leider waren die Besitzer, abgesehen von einem Hund, gerade abwesend, so dass wir weiter fahren mussten. In Anbetracht der etwas fortgeschrittenen Zeit sparten wir uns weitere Kletterarbeit durch die Dörfer und gingen in Caudiès-de-Fenouillèdes auf die Hauptstrasse (D117). Dort war die einzige Unterkunft ausgebucht. Aber schliesslich fanden wir etwas weiter in Lapradelle-Puilaurens eine Unterkunft, wo wir ein ziemlich grosses Zimmer beziehen konnten. Nebst dem in Frankreich wohl recht populären Pizza-Mobil gab es auch ein Restaurant im Dorf, dort konnten wir sogar ein Spezial-Menü mit ohne Fleisch aushandeln. Zum Dessert gab es noch Crêpe mit Glacé und Schokoladen-Sauce.

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Carcassonne

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Gorges de Galamus

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Quelle in der Klus südlich von Saint-Paul

2. Tag: Nebel, Pyrenäen, Sonne und Regen

130 km, 2450 hm

Die holländischen Gastgeber tischten und das wohl reichhaltigste Frühstück der ganzen Reise auf. Gut gestärkt ging es erst ein Stück weiter auf der Hauptstrasse über den Col de Camperié und dann auf die D107 dem/der Rebenty entlang nach Joucou. Das Wetter war nicht ganz optimal, einigermassen bewölkt und teilweise auch etwas feucht. Am Col des Sept Frères machte es dann «plopp» und es gab blauen Himmel. Am Col de Marmare bogen wir dann auf die D20 bis Bompas ab. In Tarascon-sur-Ariège deckten wir uns wieder mit etwas essbarem ein. Dann schätzten wir das Wetter etwas falsch ein und wählten die höhere Variante über den Col de Lers. Irgendwo im Aufstieg nach Vicdessos fing es halbwegs seriös mit regnen an und wir mussten uns temporär unterstellen. Dann kam wieder Hoffnung in Form von Sonne und blauem Himmel auf. Auf der Passhöhe waren wir dann in den Regenwolken, ich hatte immerhin den Vorteil, dass ich vom letzten Jahr her wusste, dass es eigentlich ziemlich nett wäre. Vom Étang de Lers sahen wir leider nichts. Wir flüchteten dann zwischen den Kühen auf der Strasse hindurch (im Nebel nicht so einfach zu erkennen) direkt hinab Richtung Massat. Unterwegs, vor Massat guckten wir uns noch ein angebliches Bed and Breakfast an, aber da war irgendwie niemand. Das passte ganz gut mit der Qualität des Hinweisschildes zusammen.

In Massat selbst fanden wir dann eine Unterkunft (Hostellerie des trois Seigneurs) fanden. Weil wir noch relativ früh dran waren, konnten wir in Downtown Massat noch Postkarten kaufen. Das Wetter war weiterhin etwas feucht. Zum Abendessen bekamen wir (immerhin custom) die zweitschlechtesten Teigwaren Frankreichs (die von der Kantine der Cité Internationale Universitaire de Paris sind noch ungeschlagen).

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Im Tal auf dem Weg zum Col des Sept Frères

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Blick von Unterhalb des Col de Marmare. Rechts in Richtung Bildmitte sieht man den weiteren Verlauf der Strasse, weiter hinten in den Bergen die Wolken die uns später dann wieder beschäftigen werden.

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Fundsachen in unserem Regen-Unterstand auf dem Weg zum Port de Lers

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Hoffnung auf dem Weg zum Port de Lers

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Port de Lers in den Wolken

3. Tag: Prendre un peu l'eau auf dem Weg nach Toulouse

etwa 120 km

Am morgen waren weder unsere Klamotten noch das Wetter trocken. Während wir Frühstückten, regnete es mal mehr, mal weniger. Als wir dann los fuhren, ging es eigentlich. Vor St-Girons, die Feuchtigkeit war etwa im Gleichgewicht, ist dann das Schaltkabel für den Umwerfer von Heini gerissen. Das war vor der Erfindung der Kompakt-Kurbel (deren Erfindung als solches ich auf keinen Fall kritisieren möchte) auch weniger schlimm.

Dann ging es auf der D627 Richtung Sainte-Croix-Volvestre etwas hinauf und es schüttete ordentlich und überaus konstant. Wir fuhren dann weiter über Montesquieu-Volvestre nach Carbonne, wo ich meinen Dauer-Schüttelfrost (Regen bei 10°C) bei einem Teeli in einer Boulangerie etwas reduzierte.

Richtung Toulouse trocknete es dann etwas ab, und es gab sogar so etwas wie blauen Himmel zu sehen. Heini hatte praktischerweise schon ein Hotel in der Suburb in der Nähe von Tenesol reserviert, so dass wir nicht lange suchen mussten. Wir waren relativ früh dran, so dass es für eine Maschine Wäsche, etwas Veloputz und einen Besuch in Toulouse reichte. Einen Velomech für das Schaltkabel fanden wir nicht, eine Pharmacie für Pfläschterli-Nachschzub zu finden war einfacher. Wir guckten uns dann Toulouse by Bike an. In Toulouse meinen sie es ja nett mit den Velofahrern und man darf all die Einbahnen in der falschen Richtung befahren. Nur blöd, dass die meisten Strassen genau so breit sind, wie ein Auto und es daher her etwas für Suizidgefährdete ist.

Als Abwechslung zur französischen Küche gingen wir indisch (Raj Mahal) essen. Die Portionen waren nicht übermässig gross, so dass wir ohne verstellen der Lenkerhöhe wieder zurück ins Hotel kamen.

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Auf dem Weg vom Annex zum Frühstück in Massat

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Auf Regen folgt Sonnenschein: Garonne in Toulouse

4. Tag: Besichtigung Tenesol, Canal du Midi und ein paar HügelHöhenprofil

84 km, 517 hm

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu Tenesol. Auf dem Weg schauten wir noch bei einem grossen Shopping-Center mit InterSport vorbei. Der war aber noch geschlossen. Wir erreichten dann trocken (ganz praktisch mit den Sonntagskleidern) Tenesol, wo wir die Produktion der Solar-Module anschauen konnten. Währenddessen zog draussen ein Regenschauer nach dem anderen vorbei. Wir gingen dann noch Essen (super, Pizza) und danach waren die Strassen halbwegs abgetrocknet. Unterdessen war auch der InterSport offen und das Schaltkabel konnte repariert werden.

Der Einfachheit halber verliessen wir die Stadt dann entlang dem Canal du Midi. Dem entlang gab es tatsächlich einen ziemlich gut ausgebauten Veloweg. Irgendwo überholte uns noch ein Local und brachte etwas Tempo in die Sache. In Avignonet verliessen wir den Kanal und fuhren dann, vorbei an Windkraft- und Solaranlagen, über Les Cassés, Roumens nach Revel. In Sorèze wollten wir etwa übernachten, aber das Hotel war irgendwie komisch in einem Kloster, bei einer Gite war niemand zu Hause und die andere war belegt. Aber wir hatten uns in der Bäckerei informiert und wussten daher, dass es an der D629 am Bassin de Saint-Ferréol noch ein Chambres d'hôtes geben sollte. Das war tatsächlich der Fall und wir bekamen sogar noch etwas zu essen, wobei die Kommunikation etwas schief lief und wir dann noch eine Portion Fleischli bekamen. Aber auch ohne wurden wir gut satt. Beim Essen trafen wir noch den zweiten Gast, die Frau arbeitet einen Tag pro Woche in Revel. Sie hatte uns noch ein paar Tipps für die weitere Routenplanung, inklusive Causse Méjean.

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Am Canal du Midi

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Auch in Frankreich gibt es schon etwas anderes als AKWs

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Sonnenuntergang über dem Bassin de Saint-Ferréol

5. Tag: Haut Languedoc[Höhenprofil]

173 km, 3000 hm

Weil wir eh schon an der D629 waren, fuhren wir auf dieser weiter Richtung Westen. Erst nach Saissac, dann weiter nach St-Denis und dann nach La Tourette-Cabardès, Roquefère, Labastide-Esparbairenque (das wohl längste Ortsschild der Tour), am Pic de Nore vorbei nach Escandelle und dann über den Col de Salette und den Col de Serières nach Courniou und weiter auf der D612 bis St-Pons-de-Thomières, wo wir Pause machten. Auf den ganzen Strässchen konnte man sich wirklich nicht über zu viele Autos beklagen, eher über zu viele Kastanien. aber wir wurden von Platten verschont.

Dann nahmen wir die Steigung zum Col du Cabaretou in Angriff und dann gleich weiter in Richtung Col de la Bane. Während es ein Jahr vorher an dieser Stelle geregnet hatte, gab es diesmal viel Sonne. Dann ging es weiter nach Norden zum Lac du Laouzas, dem wir am Nordufer entlang fuhren. In Murat-sur-Vèbre machten wir nochmals Pause für ein Kartenstudium und genossen dann von Boissezon-deMasviel bis Brusque eine ziemlich coole Abfahrt. Von Fayet an ging es dann wieder ein bisschen Bergauf. Irgendwo vor Cenomes gab es ein «Chambres et tables d'hôtes» Schildli, dem wir folgten. Diesmal erwischten wir einen Bauernhof. Während das Zimmer bereit gemacht wurden, hatten wir so noch etwas zu schauen: Hunde, Esel, eine Kuh, Schafe, Hasen, Hühner, Gänse und anderes Federvieh. Bauernhof-Kaizen wäre sicher auch noch eine Marktlücke.

Das Abendessen war dann einigermassen Sensationell. Merci!

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Vermutlich ein Blick auf St-Denis

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Unterwegs

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Ferien auf dem Bauernhof

6. Tag: Cirque de Navacelles, Mont Aigoual und Causse Méjean[Höhenprofil]

162 km, 2900 hm

Am morgen waren wir gerade etwa über der Nebelgrenze. Als erstes ging es über den Col de Notre Dame. Wir folgten weiter der D902 und dann auf die D142, auf der wir auch die Autobahn bei Le Caylar überquerten. Dann ging es weiter auf den diversen Nebenstrassen zum Cirque de Navacelles, einem etwa 250m tiefen Canyon. Unten im Dorf Navacelles gönnten wir uns je einen Crêpe, der uns mutmasslich wegen der etwas langen Auslieferungszeit ein paar Kilometer kostete uns aber nicht ganz aus dem Canyon hinaus reichte. Nach dieser doch lohnenden Höhenmeter-Investition ging es dann weiter Richtung nord-osten nach Blandas, Montdardier und Le Vigan, wo wir einen Supermarkt fanden. Mangels einer gemütlichen Sitzgelegenheit nahmen wir den ersten Anstieg in Richtung Col du Minier in Angriff. Viel Wald, wenig Verkehr. Oben konnten wir dann etwas essen. Weil wir schon dort waren, entschieden wir uns, noch auf den Mont Aigoual hinauf zu fahren. Dieser bot eine ganz gute Rundum-Sicht. Im Osten tauchte der Mont Venoux aus dem Dunst der Rhone-Ebene auf.

Auf dem Col de Perjuret fuhren wir gleich weiter auf die Causse Méjean, eine Hochebene. Grösstenteils entwaldet und mit flachen Hügeln ausgestattet ist die Landschaft ziemlich speziell. Wir hatten auch noch den beleuchtungstechnischen Vorteil, dass es schon abend war. In Hures-la-Parade fanden wir eine Gite. Aber dort konnte man nur schlafen, aber nicht essen. Die Besitzerin war aber so nett, herum zu telefonieren um etwas aufzutreiben. In Nivoliers gab es dann eine Unterkunft und eine (ausgebuchte) Auberge, wo wir etwas zu essen bekamen. So gegen Sonnenuntergang waren wir auch dort. Die Unterkunft war unten im Haus im ehemaligen Ziegenstall eingerichtet.

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Blick hinab nach Navacelles

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Blick zurück in den Cirque de Navacelles. Rechterhand erkennt man die Strasse hinab.

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Im Aufstieg zum Col des Miniers

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Wetterstation auf dem Mont Aigoual

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Causse Méjean

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Causse Méjean

7. Tag: Causse Méjean und noch mehr Cévennes[Höhenprofil]

190 km, 3000 hm

Nach dem Frühstück konnten wir noch eine Zeitlang die Causse Méjean geniessen, bevor es dann nach Florac hinab ging. Wir fuhren dann weiter in östlicher Richtung hinauf nach Le Pont-de-Monvert und dann Génolhac. Um etwas schneller voran zu kommen, entschieden wir uns dann, direkt nach Villefort zu fahren. Das lohnte sich wirklich, weil wir praktisch ohne Gegensteigungen dorthin kamen. Von dort aus fuhren wir weiter auf der D51 hinab zum Stausee bei Sainte-Marguerite-Lafigère. Von dort aus nahmen wir die kleine Strasse auf der östlichen Talseite entlang der Ardèche Lozère. Die war auf der Karte diesmal tatsächlich nicht zu unrecht als gefährlich eingezeichnet. Für das Kreuzen von zwei Autos war die Strasse etwas eng. Autos gab es aber kaum und wir konnten uns ganz auf die Landschaft und das Umfahren von Kastanien konzentrieren. Am Ende ging es dann noch seriös auf gut 1000 müM hinauf. Dann fuhren wir nach La Borie, Loubaresse und über den Col de Meyrand und Col de la Croix de Bauzon. Nach einer längeren Abfahrt fanden wir eine geöffnete Boulangerie in Jaujac. Bei der Pause auf dem Dorfplatz konnten wir den Locals beim Pétanque zuschauen. Dann fuhren hinab nach Pont-de-Labeaume und dann hinauf Richtung Burzet. Aufgrund von ungefähr unendlich vielen Hinweisschilder auf Gites und Tables d'hôtes waren wir uns eigentlich sicher, problemlos etwas zu finden. Oben in Burzet fingen wir dann seriös an zu suchen. Die erste Möglichkeit war ganz oben ab Berg und kostete 100 EUR nur für das Zimmer mit Frühstück. Also wieder hinab ins Dorf. Die Gite war nur Wochenweise zu haben. Also wieder das Tal hinab und eine Seitenstrasse hinauf zur Ferme-Auberge. Dort gab es höchstens zu essen aber keine Übernachtung (danke, wie wäre es, das Schild an der Strasse zu aktualisieren?). Das Hotel im Dorf war mit Bauarbeitern belegt (kommt sonst nie vor). Bei zwei anderen Möglichkeiten unterhalb vom Dorf war dann wieder niemand da (obwohl Autos herum standen). Damit hatten wir wohl alles um und in Burzet abgeklappert. Mittlerweile war es dunkel geworden und wir machten uns wieder auf den Weg zur ersten, etwas teuren Luxus-Unterkunft oben am Berg. Aber immerhin erhielten wir noch etwas zu essen.

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Causse Méjean

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Causse Méjean

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Strässchen zwischen Sainte-Marguerite-Lafigère und Fereyrolles

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Burzet

8. Tag: Gerbier de Jonc und andere Hügel[Höhenprofil]

188 km, 3640 hm

Nach dem Frühstück konnten wir gleich den Col de Baricaude in Angriff nehmen. Im oberen Teil der Steigung trafen wir noch drei ältere Herren aus Aubenas, die mit ihren Rennvelos auch ganz flott unterwegs waren. Weiter ging es dann über die D378 zum Mont Gerbier de Jonc, irgend einer vulkanischen Struktur. Dann weiter am Fuss des Mont Mézenc vorbei nach Fay-sur-Lignon und dann weiter via St. Agrève nach St. Bonnet-le-Froid. Von dort aus das Tal hinab bis Vocance (Boulangerie-Halt) und dann wieder hinauf nach Vanosc und Bourg Argental. Dann zielten wir östlich an St. Etienne vorbei. Hinauf nach Le Bessat zahlte sich bei Heini das bisherige Training aus und wir fuhren zur Abwechslung etwas oberhalb von Grundlagen-Ausdauer-Bereich. Dann wieder hinab in eine Richtige Grossstadt, St. Chamond. Zum Glück fanden wir die D2 ohne grössere Umwege. Ab St. Christo-en-Jarez suchten wir dann eine Unterkunft. In der Boulangerie versuchte man uns netterweise zu helfen, aber es war bei den bekannten Unterkünften niemand zu Hause. Die nächste Ferme Auberge beim Weiler l'Hôpital war ausgebucht, aber etwa vier Kilometer weiter, hinter Marcenod gab es dann noch ein chambres d'hôtes. Wir leisteten uns dann zwei einzelne Schlafzimmer. Auch hier gab es wieder etwas zu essen, unter anderem in Form von für Frankreich erstaunlich guten Pasta.

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Blick zurück Richtung Burzet

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Auf dem Col de Baricaude

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Auf der D289

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Mont Gerbier de Jonc

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Blick ins dunstige Rhonetal

9. Tag: Cévennes, Rhône und Jura[]

207 km, 2000 hm

Nach dem Frühstück ging es erst einmal hinab Richtung Larajasse. Hinauf nach Saint-Martin-en-Haut konnten wir einen netten Veloweg auf einem ehemaligen Bahntrassee benutzen. Dann weiter nach Yzeron, von wo aus wir dann in die äussere Suburb von Lyon fuhren und dieses dann in Richtung la Tour-de-Salvagny umfuhren. Von da aus wurde es etwas kompliziert, aber wir fanden dann doch auf den Mont Verdun. Bei Neuville-sur-Saône überquerten wir die Saône und organisierten noch etwas essbares um uns für die kommende Flachetappe zu stärken. Wir fuhren dann bis St. André-de-Corcy und weiter via le Montellier nach Chalamont. Von den vielen auf der Karte eingezeichneten Seen war nicht zu viel zu sehen. Dann kamen schon die ersten Jura-Ausläufer in Sichtweite, die erreichten wir dann in Pont-d'Ain. Wir fuhren dann ein längeres Stück dem Ain entlang, auch ganz nett und mit relativ wenig Höhendifferenz. Bei Chancia begrüssten uns der Jura dann richtig, mit einer zünftigen Steigung hinauf nach Montcusel. Unterwegs galt es noch zwei Baustellenabschrankungen zu überwinden, die uns aber Ruhe vor Autos garantierte. Dann ging es weiter via Moirans-en-Montagne nach les Corzets und dann nach Norden hinab nach Clarivaux-les-Lacs. Aufgrund der Seen dort gingen wir davon aus, etwas für die Übernachtung zu finden. Das traf dann auch zu, obwohl sich die Auswahl ungefähr auf ein Hotel beschränkte.

Es gab im Dorf sogar eine Pizzeria, was uns dann die Restaurant-Auswahl erleichterte.

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Im Aufstieg zum Mont Verdun

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Einer der Seen nordöstlich von Lyon

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Ein letzter Blick auf den Ain im Aufstieg nach Montcusel

10. Tag: Jura und Mittelland[Höhenprofil]

184 km, 1900 hm

Unser erstes Ziel war die Source de l'Ain. Wir fuhren auf der D27 via Doucier, Pont-du-Navoy nach Drotenay und dann weiter nach Champagnole. Dort fanden wir eine offene Bäckerei, was gut zu einem ersten Halt passte. Wir erwischten dann nicht die optimale Ausfahrt und landeten auf einem Weg parallel zur D127. Bis zu einer ehemaligen Mülldeponie war die Strasse asphaltiert, dann folgten bis Sirod noch etwa 2 km Schotter. Aber auch das überstanden wir. Dann ging es noch am Perte de l'Ain vorbei zur Source de l'Ain. Die lag nicht direkt am Weg, aber die etwa 3 km Umweg lohnten sich.

In Nozeroy gab es dann wieder eine Pause. Nächstes Ziel war dann der Lac de St-Point. Wir fuhren am Westufer entlang, dort ist wohl ein grosser Kampf um eine Route Verte im Gange (wie man anderenorts auf der Strasse lesen konnte, dass die Leute keine éoliens (Windmühlen) wünschen). Dann ging es in Richtung Schweizer Grenze bei L'Auberson und dann nach Ste-Croix. Verkehrstechnisch war das etwas ein Schock, offenbar waren alle Motorräder der Schweiz auf der Strecke unterwegs. Naja, zum herunter fahren ging es. Wegen dem schönen Wetter und den ICNs entschieden wir uns dann noch, bis Fribourg weiter zu fahren. Von Yverdon bis Estavayer-le-Lac war es mässig lustig, dann fuhren wir aber ab Cheyres auf Nebenstrassen nach Payerne. Dort hatten wir etwas Probleme mit der Veloweg-Ausschilderung, aber dann landeten wir auf einer lustigen Strecke nach Fribourg, die uns noch ein paar Bonus-Höhenmeter bescherte. Natürlich war das auch mal wieder ein Veloweg mit einem nicht asphaltierten Abschnitt. Aber auch das bescherte uns keinen Platten (kein einziger seit Carcassonne!).

In Fribourg reichte es dann gerade noch für den Kauf von Billets und Glacé, bevor der Zug Richtung Bern fuhr.

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Morgens, nicht weit von Clarivaux-les-Lacs

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Source de l'Ain

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Lac de St-Point von Norden her gesehen