27. August bis 7. September 2009; 1610 km, 21860 hm
Bilder von Leo und Heini (letzter Tag)
Die Reise ging schon am Donnerstag abend in Zürich los, bzw. Heini fuhr noch rasch von Azmoos über den San Bernadino bis ins Tessin. Jedenfalls trafen wir uns im Regionalzug von Chiasso nach Milano (Cisalpino sei dank kommt man mit Velo (auch im Tranzbag) nur schwerlich über den Gotthard). In Mailand mussten wir noch von Porta Garibaldi zum Centrale fahren, was anhand des ausgedruckten Stadtplans wohl eher gescheitert wäre, aber zum Glück gab es ein paar Wegweiser. Der mürrische Schaffner am Bahnsteig beäugte unsere Velos sehr kritisch und wollte nicht glauben, dass wir diese im Liegewagen-Abteil unterbringen können. Wir hatten ein 4er Abteil gebucht (es gab noch eine 4. Person im Abteil) und es wurde wirklich etwas eng. Aber dann klappten wir einfach das mittlere Bett noch aus (hatten sozusagen ein 5er Abteil) und konnten dann die Velos auf das obere Bett stellen.
Am morgen waren wir dann mit der üblichen Verspätung (ca. 1h) unterwegs. Wir verpassen dann knapp die Chance eine Zugs-Transfer-Lücke zwischen Barletta und Bari von der Griechenland Tour zu schliessen und stiegen erst in Trani aus. Dort besichtigten wir die romanische Kirche und setzten uns für Brioches & Co in ein Cafe.
Wegen der Hitze und der mässig spektakulären Landschaft fuhren wir dann nicht allzu übermotiviert Richtung Bari los. Erst der Küste entlang und dann ins Landesinnere nach Ruvo. Auf dem dem Weg dorthin mussten wir feststellen, dass der einzige Grund dorthin zu fahren nicht mehr existierte. Die auf der Landkarte als «landschaftlich besonders schöne Strecke» gekennzeichnete Kurve (die einzige weit und breit) war inzwischen durch einen schnöden Viadukt ersetzt worden.
Item, in Ruvo machten wir dann erst einmal Pause und fuhren dann teils über Nebenstrassen, wo wir die ersten prima Feigen fanden, wieder an die Küste nach Biscéglie. Irgendwo vor Giovinazzo hängten wir uns dann noch an den Strand wo Leo und Heini noch ein Bad nahmen (was sich mangels Dusche nicht nennenswert auf die Siffigkeit auswirkte). Dann rollten wir weiter nach Bari wo wir noch die Altstadt anguckten, ich experimentell die Rutschigkeit der blanken Steinplatten in feuchtem Zustand bewies und wir das Ticket organisierten (basierend auf der Online-Buchung). Dann gingen wir noch auf grosse Shopping-Tour die leider ausser einem (nicht sehr lange haltenden) zweiten Bidon-Halter für Heinis neues Velo nicht viel einbrachte. Bei einer Wäscherei konnte ich noch eine Kopie meines Reisepasses ausdrucken. Als Vorspeise zum Abendessen gab's dann noch ein Glacé und wir fanden sogar noch ein Restaurant wo wir schon gegen 19h eine Pizza bekamen.
Auf dem Jadrolinija Schiff hatten wir eine 4er Kabine, diesmal wirklich nur zu dritt belegt. Netterweise gab es sogar noch Duschen und eine weitere positive Überraschung waren die Vouchers für ein Frühstück.
Kirche von Trani
Eine etwas Schatten spendende Allee zum Friedhof von Ruvo.
Auf einer Nebenstrasse zwischen Ruvo und Küste (leider nicht durchgehend asphaltiert)
Zum Frühstück gab's auf dem Schiff wirklich ein Buffet, so dass wir uns erst einmal satt essen konnten. Wir schon 2001 kamen wir mit der ID problemlos durch die Grenzkontrolle am Hafen. Dann machten wir einen Stadtrundgang in Dubrovnik und plünderten noch einen Bankomaten. Anschliessend fuhren wir auf der Küstenstrasse in Richtung Monenegro und bogen nach Čilipi auf die Nebenstrasse Richtung Küste ab und folgten dieser über diverse Höhenmeter bis zur Grenze am Eingang zur Buch von Kotor. Auch etwas überraschend kamen wir dann mit der ID auch noch Monenegro hinein. Am Einfang von Herceg Novi besuchten wir einen Supermarkt, staunten über die eher Mitteleuropäischen Euro-Preise und machten dann unser Picknick am sehr gut gefüllten Strand. Weiter ging es dann teils auf der Nebenstrasse der Küste entlang in die Buch von Kotor hinein, bis Kamenari, wo wir die Fähre auf die andere Seite nahmen. Die Abkürzung lohnte sich, weil es auf der Strasse direkt dem Wasser entlang von dort bis Kotor kaum Verkehr gab (abgesehen von einem BMW X6 (gibt es ein hässlicheres Auto?) Fahrer der auf dem schmalen Strässchen bei jedem bisschen Gegenverkehr in Panik um seine neue, zu breite CO2 Schleuder geriet und Rangieren musste). Dann guckten wir uns noch Kotor an (auch ganz nett) und deckten uns noch in einem Supermarkt (aha, 24/7 geöffnet) mit ein paar Vorräten ein. Dann ging es ordentlich den Berg hinauf Richtung Lovćen. Die Passstrasse war vom Belag her in sehr gutem Zustand und mit einer mittleren Steigung von 4% und der prima Aussicht auf die Bucht von Kotor ein Genuss zu fahren. In Krstac bogen wir rechts ab und fuhren schliesslich bis zum Njegoš Mausoleum auf immerhin 1749 müM. Die drei Euro für den 360° Blick und das Mausoleum schenkten wir uns und fuhren nach dem Abstieg Richtung Cetinje weiter. Ein nettes Hotel auf der Abfahrt war leider ausgebucht aber der Besitzer organisierte gleich etwas in Cetinje wo es gemäss dem mitgeschleppten Reiseführer nur ein etwas teures, sozialistisches Hotel geben sollte. Naja, also wartete am Eingang von Cetinje ein silberner Merzedes auf uns und wir fuhren hinterher, in ein Einfamilienhaus-Neubaugebiet in der Suburb von Cetinje. Für (nicht ganz günstige) 45 Euro bekamen wir ein Zimmer mit drei Betten und ein etwas unpraktisch eingerichtetes Badezimmer.
Gleich in der Nähe gab es noch einen Laden wo wir uns für das kommende Frühstück eindeckten. Auch ein Restaurant gab es wo wir recht gut, günstig und (zu) viel zu Essen bekamen.
Blick zurück auf Dubrovnik
Blick auf die Bucht von Kotor
Auf dem Njegoš Mausoleum
Es gab mal wieder ein Terassen-Frühstück mit Brot, zweifarbigem Nutella-Derivat und einheimischem Käse (flach, trotzdem grossporig und im Laden in der Lake im Plastikbecken aufbewahrt). Während dem Frühstück ging, wie gemäss Wettervorhersage zu erwarten, schon mal ein Regenschauer nieder, also waren wir Vorgewarnt. Wir verzichteten dann auf die Besichtigung von Cetinje Downtown mit den ehemaligen Botschaftsgebäuden und machten uns gleich wieder auf den Weg in die Hügel. Weil das Wetter dann doch wieder gut aussah, fuhren wir dann in Čekanje Richtung Norden. Es erwartete uns eine prima Strasse, tip top angelegt mit minimalen Gegensteigungen. Verkehr gab es so gut wie keinen, dafür mal noch eine Ziegenherde. Die auf der Karte eingezeichneten Dörfer bestanden nur aus ein paar wenigen Häusern und hatten auch keine Ortsschilder. Irgendwo gab es dann doch noch einen Laden (noch recht sozialistisch mit den Waren im Regal hinter dem Tresen) wo wir wieder etwas zu Essen bekamen. Wegen bedrohlichen Wolken fuhren wir in Grahovo wieder nach Süden und bogen in Han nach Crkvice ab. In der Steigung dort wurden wir ziemlich nass, zwischenzeitig regnete es derart, dass wir Heinis Tranzbag als Regendach verwendeten, nachdem die Bäume keinen Schutz mehr boten.
Aber Richtung Küste wurde es dann wieder besser und auf einer neu gebauten, noch nicht auf unserer Karte verzeichneten Strasse fuhren wir dann wieder zur Bucht von Kotor hinab. Wir fuhren dann auf der Hauptstrasse wieder in Richtung Dubrovnik. Vor Dubrovnik machten wir dann einen Abstecher Richtung Bosnien, wo wir auch problemlos nur mit der ID hinein kamen. Dort fanden wir uns allerdings nicht wirklich zurecht weil die Lage von Dorf und Strassen nicht so recht mit unserer Karte übereinstimmte. Auch der Zöllner war keine Hilfe bei der Orientierung. Also fuhren wir wieder zurück nach Kroatien, umfuhren aber Dubrovnik und kamen dann am Ende des Meeresarms nördlich von Dubrovnik wieder ans Meer. Wieder an der Küste fanden wir dann auch ein Appartement. Nicht ganz günstig (heruntergehandelt 100 Euro), dafür mit direktem Zugang zum Meer und mit Küche. Zwecks Organisation von Abendessen (um die Küche zu nutzen) mussten wir dann noch kurz zum Hafen von Dubrovnik in den Konzum. Dank der Dr. Franjo Tuđman Brücke über den Rijeka Dubrovacka ging das einigermassen effizient.
Es gab dann Teigwaren mit einer mässig feinen roten Gemüsesauce. Eine von 10 auf 5 Euro heruntergehandelte Maschine Wäsche machten wir dann auch noch.
Landschaft mit Dorf in Montenegro
Kurzer Ausflug nach Bosnien-Herzegowina
Sonnenuntergang von unserem Appartement aus gesehen.
Über Nacht hatten Ameisen unser Frühstücks-Brot entdeckt, so dass wir erst einmal diese unfreiwillige Fleischbeilage los werden mussten. Dann fuhren wir der Küste entlang, wo der Verkehr noch erträglich war. In Stano gingen wir dann auf die Nebenstrasse, die etwas oberhalb der Transithauptstrasse verläuft. In Rudine bogen wir dann nach Doli ab und dann weiter auf die Halbinsel Pelješak. In Ston machten wir mal wieder Pause und fanden sogar eine Bäckerei, wobei mich persönlich deren Produkte nicht so arg zu überzeugen wussten (zu gross, zu trocken, zu schwer). Wir folgten dann der Hauptstrasse über ziemlich viele Höhenmeter mit teils recht verwilderten Reben links und rechts der Strasse. In Orebic mussten wir auf die Fähre warten, was uns ein feines Glacé und Heini ein Bad bescherte.
Auch die folgende Insel Korčula war recht schön, insbesondere der Abstecher in richtung Küste zwischen Pupnat und Čara. Auch zwischen Somokvica und Blato fuhren wir nochmals an die Küste hinab. Endstation war dann in Vela Luka wo wir etwas in der Suburb ein günstiges, wenn auch wenig luxuriöses Sobe (Zimmer) fanden. Zum Abendessen gab es dann eine Pizzeria, eine Pizza kostet normalerweise 40 Kronen (8 CHF).
Irgendwo auf Pelješak
Blick auf das Städtchen Korčula
Zwischen Pupnat und Čara (man beachte den Verlauf der Strasse)
Der Tag begann äusserst früh weil wir schon um 5:30 aufs Schiff nach Split (27 Kronen pro Person) gingen. Diesmal war unser Tranzbag doppelt nützlich weil wir die Velos ohne wohl gar nicht auf den Katamaran (keine Fähre!) gebracht hätten und ausserdem noch die Hälfte sparten (Mensch und Velo sind gleich teuer). Zwar dauerte die Reise nur etwa zwei Stunden, war dafür im flugzeugmässig bestuhlten Schiff nicht wahnsinnig romantisch und vom Sonnenaufgang bekamen wir auch nicht allzu viel mit. Aber immerhin konnten wir unser mitgebrachtes Frühstück inklusive Müsli ausführlich geniessen.
In Split guckten wir erst einmal die Altstadt an und machten uns dann auf den etwas mühsamen Weg Richtung Westen. Aber irgendwann hatten wir es auch bis Kastel-Stari geschafft und konnten dann endlich den Berg hinauf fahren ab wo der Verkehr ziemlich schlagartig abnahm. Über die Nebenstrassen fuhren wir dann über die Karst-Hügel Richtung Drniš. Unterwegs fielen die ersten Häuserruinen aus dem Bürgerkrieg auf, bei Drniš in der Nähe gab es auch Warnschilder wegen den Minen. In Drniš gab's dann mal wieder einen Laden und eine Pause. Weiter ging es dann Richtung Westen wo die Landschaft ziemlich flach wurde. Die Temperatur lag meistens so um die 30 °C, allerdings wehte immer ein Gegenwind, so dass wir kaum ins Schwitzen kamen. Die Ebene wurde durch den Krka Nationalpark (ein Tal mit See drin) unterbrochen. Wir überquerten den Fluss beim Roški Slap. Wir hätten eigentlich nichts gegen ein Bad im See einzuwenden gehabt, allerdings hätte das pro Person rund 20 CHF Eintritt gekostet (was allerlei Extras wie einen Parkplatz beinhaltete wovon wir nicht wirklich hätten profitieren können). Also fuhren wir wieder weiter über Devrske, Bribirske Mostine, Benkovac, Novigrad und Posedarje in Richtung Pag. In den Dörfern unterwegs gab es wieder diverse Ruinen, teils auch mit einem neuen Haus gleich nebendran.
Wir fuhren dann noch bis zur Stadt Pag wo wir ein prima Bed and Breakfast für 16 Euro pro Person fanden. Das Städtchen Pag war auch noch ganz nett.
Blick zurück zur Küste bei Split
Krka Nationalpark
Brücke nach Pag
Nach dem prima Frühstück machten wir uns auf dem Weg um die 10:30 Fähre zu erreichen, die irgendwo im Geröll-Niemandsland ablegte. Auf dem Festland ging es dann ein ordentliches Stück bis zur Küstenstrasse hinauf. Dann fuhren wir nach Karlobag wo dann die Passstrasse auf knapp 1000 müM hinauf begann. Während dem Anstieg (auch meistens um die 4 %) gab es immer wieder einen schönen Blick über die Küste mit dem Geröllhaufen Pag. Kaum über den Pass änderte die Landschaft schlagartig von grau auf grün. Richtung Gospić gab es eine ziemlich geniale Abfahrt die man ohne Gepäck wohl ohne Einsatz der Bremsen hinabfahren könnte. In Gospić gab es dann mal wieder eine Pause.
Dank dem zweiten mit geschleppten Reiseführer (ein Novum für LBTs) waren wir noch auf den Plitvička Nationalpark aufmerksam geworden, den wir jetzt via Perušic ansteuerten. Die Strasse von Ličo Lešće Station nach Sinac war wohl während dem Krieg kaputt gegangen, daher mussten wir ganz nach Ličo Lešće hinab und dann Richtung Zalužnica. In dieser Region waren wieder einige Einschusslöcher an den Häusern und Minenwarnschilder zu sehen. Bei Čudinklanac nahmen wir dann eine etwas holprige Nebenstrasse in Richtung Nationalpark. Wir erreichten dann die Seen so gegen 18h und hatten dank dem den Nationalpark mit seinen Seen und den Wasserfällen dazwischen fast für uns alleine. Wir erreichten dann die Hotels am Ende der Seen als es schon fast dunkel war. Daher entschieden wir uns auch für ein nicht ganz günstiges (101 EUR) Hotelzimmer. Zum Abendessen ging es dann in das etwas sozialistische Restaurant beim Hotel.
Blick zurück Richtung Pag (Stadt)
Blick auf die Küste mit Pag
Unterwegs Richtung Nationalpark
Im Plitvička jezera Nationalpark
Der Tag startete mit einem Gelage am Frühstücksbuffet. Dann fuhren wir Richtung Bihać los. Erst nach Prijeboj und dann via Petrovo nach Željava etwa an der Grenze. Dort verlief die Strasse dann nicht mehr so ganz wie auf der Karte, dafür tauchten irgendwo eine Propellermaschine und zwei kleine Migs der Jugoslawischen Armee auf. Nicht viel später fanden wir uns auf einem ziemlich grossen Flugfeld mit Hangars im Berg wieder. So waren wir (wie sich bei nachträglichen Recherchen herausstellte) auf der Željava Air Base gelandet. Links und rechts der Strasse gab es Minenwarnschilder aber die Strasse war offensichtlich regelmässig in Gebrauch. Irgendwann (nicht ganz dort wo wir sie gemäss der Karte vermuteten) kam dann die Grenze, mit ein paar Betonklötzen versperrt und mit unbewohntem UN Friedenstruppen-Container. So reisten wir eben ohne Grenzkontrolle nach Bosnien ein. Wenig später erreichten wir das sehr lebendige Bihać. Abgesehen von der Moschee gab es nicht viele Hinweise, dass man sich in einem zu ca. 45 % moslemischen Land befindet.
Wir fuhren dann weiter nach Norden, etwa der kroatischen Grenze entlang. Die Häuser in den Dörfern sahen alle recht neu und gut aus, auffällig waren auch die neuen Moscheen in fast allen Dörfern. Zwischen Velika Kladuša und Gejkovac gab es dann wieder einen illegalen Grenzübertritt über ein paar Betonelemente hinweg. Interessanterweise gab es in Velika Kladuša noch einen recht neuen Wegweiser nach Topusko (Kroatien) genau über diese gesperrte Strasse. Eigentlich wollten wir Richtung Topusko weiter aber die Strassenqualität war dann nicht so überzeugend und wir fuhren Richtung Karlovac. Noch bevor wir die Hauptstrasse erreichten, hatten wir den ersten Platten der Tour. Wie anno 2001 erwischte es Heini bei einem Schlagloch, allerdings war diesmal nicht die Felge verbeult sondern es gab nur einen Schlangenbiss (was auch noch mit dem Luftdruck korreliert sein könnte). Item, via Vojnić ging es dann nach Karlovac. Dort hatten wir dann etwas mühe aus der Stadt heraus zu finden. Aber dann trafen wir auf einen netten lokalen Rennvelofahrer der uns auf die richtige Strasse führte. In Jastrebarsko zweigten wir dann Richtung Norden ab und fuhren über ein paar zünftige Steigungen durch diverse Rebberge Richtung Samobor. Dort fanden wir eine Pension mit Frühstück wo wir auch mal wieder Wäsche machen lassen konnten. Samobor war auch noch recht sehenswert und wir fanden ein Restaurant am Fluss.
Auf dem Flughafen von Željava: unterirdischer Hangar
Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina
Eine der neuen Moscheen
Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien
Das Loch das am ersten Platten schuld war
Nach dem relativ grosszügigen Frühstück (es gab zum Glück ausreichend Brot) fuhren wir dann Richtung Bregana los. Dort verhinderte eine kroatische Zollbeamtin einen weiteren illegalen Grenzübertritt und machte uns darauf aufmerksam, dass der von ihr bewachte Übergang nur für Kroaten und Slowenen verwendbar ist (immerhin sinnvoller als Betonelemente). Also ging es über die Hauptstrasse und dann der Autobahn entlang nach Brežice. Von dort aus dann nach Krško wo wir etwa das restliche kroatische Geld (es war uns unmöglich alles zu verprassen) umtauschten. Weiter ging es der Sava entlang nach Brestanica, Sevnica bis nach Radeče wo wir dann auf die Nebenstrasse abbogen. Irgendwo um Osredek herum hörte dann der Asphalt auf. Aber zum Glück war die Naturstrasse wohl neulich Instand gesetzt worden, so dass sie einigermassen gut befahrbar war. Die Abfahrt nach Šmartno war dann wieder mit festem Belag versehen. Wir fuhren dann weiter über Veliko Trebeljevo. Nach Besnica fehlte dann nochmals kurz der Belag. Dann kamen wir nach Ljubljana hinein wo wir etwas Sightseeing machten. Gleichzeitig begann es noch zu regnen mit einem etwas heftigeren Schauer etwa alle zwei Minuten. Aber irgendwann war auch das vorbei und wir konnten Richtung Škofja Loka weiter fahren. Die Ausfallstrasse aus Ljubljana heraus war mässig romantisch zu fahren, aber immerhin gab es einen halbwegs brauchbaren Veloweg und sogar einen Koba Laden (der aber keine wirklich brauchbare Standpumpe und auch keinen grossen Bidon für Heini hatte). Nachdem wir uns wegen weiteren recht heftigen Schauern noch ein paar Mal unterstellen mussten erreichten wir dann irgendwann Škofja Loka wo es nicht allzu viele Hotels und eine mässig kompetente Touristen-Information gab. Item, wir landeten in einem Hotel mit Tennishalle (oder vice versa) etwas ausserhalb. Aber bekamen dafür ein grosszügiges, neues Zimmer mit Frühstück für 77 Euro.
Zwecks Abendessen zurück im Dorf fanden wir dann noch einen kostenlosen Internet-Zugang wo wir uns ausführlich über die Wetteraussichten für die nächsten Tage (trocken) und die Bahnfahrpläne informieren konnten. Mit dem Essen war es nicht so einfach, in der Altstadt gab es nur Bars mit flüssigem aber nichts zu beissen. Aber schliesslich fanden wir doch noch etwas nettes in einem Keller.
Entlang der Sava
Slowenische Landschaft (grün!)
Markt in Ljubljana
Ein erster Blick aus dem Fenster war nicht sehr überzeugend, aufsteigende Nebelfetzen, leicht schneebedeckte Berge und nasse Strassen. Also erst einmal zum guten Frühstück. Wir beeilten und nicht unnötig und so waren die Strassen schon halbwegs abgetrocknet als wir los fuhren. Es ging los über Železnik, Zali log und dann direkt hinauf nach Boh. Sedlo (1277 müM). Unterwegs gab es noch den zweiten Platten, diesmal bei Leo wegen einem etwas spitzen Stein. Auch diesmal brauchte es für die Reparatur zwei Schläuche. Auch eine Hochzeit war noch am Weg und es gab einen wärmenden Schnaps zu trinken. Dann ging es hinab nach Bohinjska Bistrica und dann wieder hinauf nach Jereka und weiter nach Zatrnik und dann Richtung Radovna wo mal wieder ein paar Kilometer nicht asphaltiert waren. Bei Mojstrana kamen wir dann wieder auf die Hauptstrasse und wir fuhren nach Kranjska Gora weiter. Dort durften wir in einem etwas nobleren Hotel die Click & Rail Tickets ausdrucken (CHF 48 für Villach - Zürich). Leo machte sich dann auf den Weg direkt nach Villach während Heini und ich noch einen weiteren schönen Tag in Slowenien geniessen wollten. Also ging es für uns weiter auf den Vršič Pass (1611 müM) wo es oben schon recht frisch war (weniger als 10 °C).
In der Abfahrt fahnden wir bei einem Camping-Platz ein Sobe, über die Restaurant-Auswahl mussten wir uns keine grossen sorgen machen weil es weit und breit eh nur eines gab.
Morgendlicher Blick vom Balkon
Hochzeit unterwegs
Slowenische Hügelwelt
Am morgen gab es kein offizielles Frühstück, so verspeisten wir eben mehr oder weniger die letzten Vorräte an Essbarem und machten uns auf den Weg, Anfangs bei Temperaturen um 7 °C. Als erstes nahmen wir dann den Predel-Pass (1156 müM) in Angriff. Unten am Lago die Predil, schon in Italien, gab es ein kleineres Panini zu zentraleuropäischem Preis. Dann ging es hinauf zum Sella di Nevea (1190 müM). Zwischen Raccolana und Móggio war teils die alte Bahnstrecke zum Veloweg ausgebaut, allerdings kaum ausgeschildert und irgendwo mittendrin dann wieder endend. In Móggio, dem ersten nennenswerten Städtchen am Weg suchten wir vergeblich etwas essbares und machten uns dann auf den Weg hinauf zum Sella di Cereschiátis (1066 müM). Über zu viel motorisierten Individualverkehr konnte man sich wirklich nicht beklagen. Bei Ápua gab es dann mal ein Restaurant wo wir Pasta bekamen. Dann ging es weiter hinab nach Ponteebba und dann wieder hinauf auf den Passo die Pramollo bzw. Nassfeldpass (1530 müM). Dann waren noch etwa 60 km durchs Gailtal vor uns. Es gab diverse Velowege zur Auswahl. Offene Länden gab es an einem Sonntag natürlich nicht mehr (schönes Montenegro), aber immerhin gab es in Vorderberg noch je zwei Stück Zwetschgenkuchen. So gestärkt kamen wir auch noch bis Villach wo wir auch wieder mit dem letzten Tageslicht ankamen. Villach selbst war halbwegs tot und wir hatten etwas mühe ein offenes Restaurant zu finden. Aber schliesslich fand sich doch noch ein italienisches Restaurant. Unser Zug fuhr um 23 h. Leider war der Sitzplatz-Kurswagen Belgrad-Zürich ein relativ neuer kroatischer, bei dem die Sitze nicht verstellbar waren. Zudem mussten wir unser 6er Abteil mit anfangs drei später zwei weiteren Passagieren Teilen. So war die Nacht nicht sehr gemütlich. In Feldkirch sammelten wir dann noch eine Stunde Verspätung auf.
Auf der Abfahrt vom Predel-Pass
Das Valle Ápua hinauf
Auf dem Weg durch das Gailtal Richtung Villach