Intensiv Alpen Tour 2009: Zürich - Bern via Wallis

12. bis 14. Juni 2009

1. Tag: Zürich - Luzern - Glaubenberg - Glaubenbieler - Brünig - Grindelwald

222 km, 9:20 h; 24.4 km/h; 3860 hm

[Höhenprofil]

Start in Zürich, dann via Uitikon-Waldegg - Lieli ins Reusstal und dann nach Rotkreuz. Von dort aus nicht übermässig romantisch via Ebikon nach Luzern und dann weiter dem See entlang über Kastanienbaum nach Sarnen. Dort dann den Glaubenberg in Angriff genommen, das ist der Pass, bei dem oben ca. 200 m nicht asphaltiert sind. Dann hinab ins Entlebuch wo wir erst einen Volg mit Bäckerei plünderten. Auf einer Wiese machten wir dann einen etwas ausführlicheren Mittagshalt. Mit (zu gut) gefülltem Bauch nahmen wir dann die Steigung nach Sörenberg und von dort auf den Glaubenbieler (irgendwie gibt es keine rechte Passhöhe) in Angriff. Dann (nach der netten Aussicht auf den Sarnersee) wieder hinab nach Sarnen und dann auf einem halbwegs steilen Veloweg (super, asphaltiert) zum Lungernsee hinauf. Der Veloweg ging dann auf der Ostseite des Lungernsees weiter, leider nicht mehr asphaltiert, aber mit dem Rennvelo halbwegs fahrbar (falls sich nicht gerade Hobbybauern mit ihrem schweren Gerät in den Weg stellen). Weil es schon etwas später war liessen wir dann am Ende des Lungernsees weitere Veloweg-Experimente sein und fuhren im recht dichten Verkehr direkt auf der Hauptstrasse über den Brünig und heizten nach Interlaken wo Joa noch recht ausführlich den Coop besuchte und uns noch etwas Ballast für die Steigung nach Grindelwald besorgte. In Grindelwald gab es dann zum krönenden Abschluss eine knackige Steigung zur Jugi zu bewältigen. Für etwas essbares in der Jugi waren wir natürlich viel zu spät, aber im Dorf gab es noch etwas. So konnten wir uns auch noch etwas die Beine vertreten. Von den beiden mutmasslichen Holländern in unserem 4er Zimmer bekamen wir nicht wahnsinnig viel mit.

2. Tag: Grindelwald - Grosse Scheidegg - Grimsel - Furka - Gotthard - Nufenen - Brig (Bahntransfer nach Sion)

187 km; 8:48 h; 19.6 km/h; 5100 hm;

[Höhenprofil]

Nach dem Frühstück ging es gleich auf die Grosse Scheidegg, von dieser Seite ist die Steigung ziemlich regelmässig und auch nie so steil wie von der Seite Meiringen. Es gab schon fast mehr (blöde) Kälber als Autos (mit Ausnahmebewilligung) auf der Strasse. Um den Fehler vom Vortag zu vermeiden fingen wir schon auf dem ersten Pass an mit Essen (Brot und Chäs/Fleischli). Die Abfahrt war schon fast etwa wie die steile Seite vom Pragel. Am Grimsel versammelten sich wie immer alle Motorradfahrer dieser Welt, aber irgendwann hatten wir auch diese Steigung hinter uns und wir konnten hinab nach Gletsch und gleich den Furka in Angriff nehmen. Dort waren immerhin noch ein paar schnelle Velofahrer unterwegs von denen man sich (wenn sie nicht zu schnell waren) ein Stück mitziehen lassen konnte. Auf der Abfahrt des Furka war ein Stück Schneemauer auf die Strasse gefallen, was dann unter den (jaja, elderly people) Motorradfahrern ein Chaos verursachte. Aber als Velo konnte man sich irgendwie durchschlängeln, man musste nur aufpassen, dass man nicht unter einer der umfallenden schweren Motorrädern endete. In Hospental suchten wir dann vergebens einen Laden und mussten dann hoffen, dass in Airolo noch etwas offen war. Und voilà, nach dem Tremola-Geschüttel (nur der untere Teil wo es nicht anders geht) waren wir noch rechtzeitig in Airolo wo der Coop noch offen war. Wir deckten uns dann auch gleich für den Sonntag mit Futter ein. Nach einer weiteren Futter-Pause fuhren wir dann den Nufenen hinauf, was mir wegen weniger unmittelbar davor aufgenommenem Protein etwas leichter fiel. Die Schneemauern im oberen Teil waren noch recht beeindruckend (ca. 5 m hoch) und man konnte nur hoffen, dass diese nicht runter fallen. Weil es schon relativ spät war, gab es fast keinen Verkehr mehr und wir konnten die Steigung voll und ganz geniessen. Endlich oben angekommen genossen wir kurz die Aussicht und fuhren dann runter, begleitet von jeder Menge Murmeltiere die pfeifend über die Strasse rennen mussten (eines war schon Roadkill). Die Jugi in Sion machte schon um 21h die Reception zu, was wir definitiv nicht mehr schaffen konnten, aber mit einem Anruf klärten wir auch das. Mit Rückenwind kamen wir dann speditiv nach Brig von wo aus wir dann mit dem Regionalzug nach Sion fuhren. Unterwegs assen wir dann auch gleich noch unser Znacht (aus Airolo mitgebracht). Diesmal hatten wir ein recht funktionelles Doppelzimmer.

3. Tag: Sion - Lac de l'Hongrin - Broc - Schwarzenberg - Bern

200 km; 8:14 h; 27.4 km/h; 2260 hm

[Höhenprofil]

An diesem Tag sollte es ordentlich warm werden, also gab es wieder frühestmöglich (7h) Frühstück. Danach rollten wir mit ordentlich Rückenwind die ersten 50 km nach Aigle (100% Führungsarbeit von Joa) bzw. Yvorne wo die Steigung zum Lac de l'Hongrin begann. Diese ist bis Corbeyrier noch recht angenehm, aber hat danach längere Abschnitte mit 12 bis 15% Steigung. Aber zum Glück ist der Übergang beim motorisierten Individualverkehr nicht sonderlich beliebt. Vielleicht auch deswegen, weil es oben einen Tunnel gibt den man je nur 15 Minuten pro Stunde und Richtung befahren darf. Eine sehr klare Passhöhe gab es nicht, irgendwo entlang vom Lac machten wir dann eine etwas längere Pause. In der Höhe (> 1000 müM) ging es mit der Temperatur noch. Dann ging es weiter nach Broc, dem Ostufer des Lac de la Gruyère entlang nach Le Mouret und dann nach Giffers, Plasselb, Plaffeien, Zumholz, Guggisberg. Den Gurnigel sparten wir uns für ein anderes Mal und fuhren via Schwarzenburg nach Bern (plus eine kleine Bonus Runde um die 200 km noch voll zu machen. In Bern reichte es dann grad so auf einen Zug und wir fanden sogar noch komfortabel Platz für die Velos und uns.