Eine lange Fahrt ganz nach Westen

Bellinzona – Colle dell'Agnello – Mt. Venotux – Col d'Arès – Zaragoza – Burgos – Oviedo – Santiogo de Compostela – Chaves – Cabo da Roca – Lissabon

27. Mai – 14. Juni 2025

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1. Tag: Bellinzona – Verbania – Omegna – Oropa – Ivrea

09:55, 217 km, 21.9 km/h, 3420 m

Der Zug kam pünktlich vor 8:00 Uhr in Bellinzona an. Ich fuhr flach auf der Veloland-Route bis nach Locarno. Von dort aus machte ich die Variante über Ronco sopra Ascona oberhalb der Hauptstrasse nach Brissago. Ab dort fuhr ich auf der mässig befahrenen Strasse dem See entlang bis nach Verbania, das Stück nach Gravellona war mit ein bisschen mehr Verkehr gesegnet, es liess sich aber aushalten. Wie erwartet, war auch die Strasse bis Omegna, wo ich eine Panetteria fand, nicht wahnsinnig toll. Aber danach hatte ich meine Ruhe. Auf einer qualitativ eher mässigen Strasse, teils mehr Schlagloch als sonst etwas, ging es über einen Hügel bis nach Borgesian. Danach wollte ich eigentlich über Bielmonte, aber der obere Teil der Strecke war in den Wolken und auf dem Radar sah es feucht aus. Daher entschied ich mich, am Fuss von Bielmonte nach Westen zu fahren, was auch ganz hübsch war. Ich fuhr dann noch über den Pass mit dem Tunnel nach Oropa und entdeckt danach die sehr schöne SP 512 in Richtung Andrate. Wobei anzumerken ist, dass der letzte Teil der SP 512 nicht asphaltiert ist. Die letzten Kilometer bis nach Ivrea ging es dann nur noch bergab. Ich hatte ein mässiges Apartment, was durch das Abendessen mit zwei prima Patti kompensiert wurde.

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Startpunkt Bellinzona
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Lago Maggiore
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Lago d'Orta
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Alles klar?
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2. Tag: Ivrea – Colle del Lys – Saluzzo – Casteldelfino – Celle

10:04, 218 km, 21.6 km/h, 3210 m

Ich startete den Tag mit einem Frühstück aus dem Supermarkt. Danach machte ich mich auf den Weg in Richtung Colle del Lys. Die Strecke bis zur Steigung war mässig attraktiv. Der Colle del Lys war dann sehr angenehm zu fahren, von der Steigung und den Temperaturen her. Der Giro sollte in ein paar Tagen kommen, weshalb die Strasse in gutem, teils neu geteertem Zustand war. Nach der Abfahrt fand ich eine sensationelle Bäckerei wo ich mich mit Pizza und Süssem eindeckte. Dann gab es ein längeres Stück durch die Ebene, wobei ich davon etwa 20 km auf einer ehemaligen Bahntrasse zurücklegen konnte, das in einem sehr guten Zustand war. In Saluzzo macht ihr noch eine Glace-Pause und nahm dann die Steigung in Richtung Colle dell'Agnello in Angriff. Gegen 19 Uhr kam ich in Celle an, einem kleinen Weile in einem Seitental, das bei Casteldelfino abzweigt. Eine sehr schöne Unterkunft, ich war der einzige Gast und wurde mit einem viergängigen Abendessen verwöhnt.

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Start in Ivrea
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Auf dem Colle del Lys
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Celle

Tag 3: Celle – Colle dell'Agnello – Guillestre – Sisteron – Barret-de-Lioure

10:34, 226 km, 21.4 km/h, 3420 m

Ich bekam schon um 6:30 Uhr ein sehr gutes Frühstück. Danach machte ich mich auf den Weg zurück nach Casteldelfino, die Unterkunft war die 300 Extra-Höhemeter wert gewesen. Dann begann die Steigung zum Colle del'Agnello, mit dem Werweissen, wie viel Schnee oben noch liegt. Gemäss den Angaben meines Gastgebers sollte die Strasse frei sein, weil es aber auf Strava noch keine Spuren von Velofahrenden gab, hatte ich meine Zweifel. Es gab wenige Autos, die hinauf fuhren und nicht zurück kamen. Ansonsten war ich mit Murmeltieren und Steinböcken alleine. Etwa etwa 300 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe standen dann viele Autos und die Leute machen sich parat zum Skitouren gehen. Es standen zwei Bagger herum, die damit angefangen hatten, eine Lawine wegzuräumen. Weil es nicht ganz hoffnungslos aussah, machte ich mich auf den Weg. Zuerst dacht ich, dass ein Velofahrer entgegen kommt, bis ich begriff, das es ein Skifahrer war, der hinab fuhr. Ich musste teilweise an den Serpentinen vorbei durchs Gelände. Dort, wo wo es Leitplanken gab, hatte es im unteren Abschnitt einen schmalen, schneefreien Streifen. Nach der letzten Rechtskurve, also vor dem Rifugio, gab es dann nur noch Schnee. Immerhin war der Schnee noch so fest, dass er meistens ohne allzu tiefes einsinken begehbar war. Ich war dann gleich schnell oben wie die Skitourengänger. Oben lag gefühlt 1 m Schnee. Auf der französischen Seite sah es nicht viel besser aus. Zum Glück war die Strasse mit Stangen gut markiert. Ich musste dann wieder die ersten 200 Höhenmeter über Schnee laufen, was aber hinab ganz gut ging. Es gab ein parkiertes Auto und einen harten Übergang von Schnee zu trockener Strasse. Auf dem Weg nach Guillestre konnte ich mich dann meiner Winterbekleidung entledigen. In Guillestre besuchte ich einen Supermarkt, es gab ein Taboulé. Danach ging es mässig prickelnd auf der N 94 Richtung Stausee Lac de Serre-Ponçon. Ich bog dann nach Süden ab und nach der Staumauer begann die ruhige und schöne Strassen D 951. Ich überquere dann in in der Nähe von Sisteron das Tal und hatte anschliessend etwas Gegenwind, wie eigentlich schon den ganzen Tag. Die Gorges de la Méouge war sehr schön und die Steigung so, dass ich fast durchgehend die grosse Scheibe fahren konnte konnte. Am Ende gab es noch einen kleinen Pass und dann ging es hinab zu meiner Unterkunft wo ich gegen 20:00 Uhr eintraf. Dort bezog ich ein Zimmer, die Gastgeberin stellte mir nettoweise Pasta und von für die Familie gekochte Tomatensosse zu verfügen, so dass ich ein gutes Abendessen hatte.

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Tag 4: Barret-de-Lioure – Mt. Ventoux – Vallon-Pont-d'Arc – Bessèges

08:33, 201 km, 23.5 km/h, 2320 m

Ich startete am Morgen ohne Frühstück, die nächste Bäckerei war nur etwa 10 Minuten Fahrt entfernt. Dort gab es ein süsses Frühstück mit Brioches und andere Sachen frisch aus dem Ofen. Das gab mir genug Energie für den Aufstieg zum Mt. Ventoux. Es war einiges los, jede Menge Velofahrende, viele davon mit Motor, unterwegs. Irgendwann wurde ich überholt und ich lies mich bis zum Chalet-Reynard ziehen. Ab dort war die Steigung etwas grösser, so dass mein Gepäck zu stark ins Gewicht fiel. Die Wetterbedingungen waren perfekt. Blauer Himmel, kein Wind und Temperaturen um 20°C oben. Dann ging es hinab und in Malaucène gab es eine Bäckerei. Danach ging es bei doch eher heissem Wetter weiter in Richtung Rhonetal, das ich durchqueren musste. Es gab eine weitere Bäckerei, wo ein Sandwich erstand. Ich staunte etwas, dass die Höhe auf unter 100 m über Meer fiel. Dann ging es die Ardèche hinauf. Für den Brückentag war nicht allzu viel los. Am Ende ging es über eine sehr gut ausgebaute Bahntrasse mit zwei längeren Tunnels. In Bessèges deckte ich mich noch mit Abendessen (Pasta) und Frühstück ein, mein nettes Apartment lag in einem abgelegenen Weiler am Fluss. Mein Abendessen auf der Terrasse etwas durch mehrere Moskitos gestört.

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Vom Startpunkt aus schon ein Blick auf den Mt. Ventoux
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Tag 5: Bessèges – Col de la Croix Berthel – Florac Trois Rivières – La Malène – Millau – Saint-Affrique

08:29, 185 km, 21.7 km/h, 2930 m

Die Strecke folgte zum Teil meiner Tour entlang dem Tarn im Vorjahr. Ich versuchte, ein paar neue Abschnitte hinzuzufügen. Zuerst ging es über den Col de la Croix Berthel, der sehr ruhig war, es gab, kaum Autos. Dann ging es hinab zum Tarn, diesem ein Stück entlang und dann hinauf zur Causse Méjan, wo ich wie immer Gegenwind hatte. Scheint bei mir unabhängig von der Richtung, in der ich fahre. Es ist immer Gegenwind über diese Hochebene. Dann ginge es hinab nach La Malène und ich deckte mich in einen Bäckerei mit Salzigem und Süssen ein. Dann fuhr ich auf der nördlichen Seite des Tarn zu einem Aussichtspunkt, dann wieder hinab zum Tarn und diesem entlang. Ich hatte einen heissen Gegenwind bei Temperaturen knapp unter 40°C. Solange ich zu trinken hatte, war es zum aushalten. Ich durchquerte Millau, bei der Autobahnbrücke bog ich noch Süden ab und erreichte nach drei kleinen Steigungen Saint-Affrique. Ich bezog ich einen Apartment in der Mitte der Altstadt und fand, wie geplant, sogar ein gutes Restaurant. Von dem her hatte es Sinn gemacht, den Tag etwas kürzen zu machen und nicht weiter zu fahren.

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Entdeckung auf dieser Tour. 25 Mal Waschmaschine mit 100 g Waschmittel. Magique!

Tag 6: Saint-Affrique – Lacaune – Azille – Millas

09:35, 222 km, 23.2 km/h, 2840 m

Ich nahm die Hauptstrasse D 999 in Richtung Südwesten, die am frühen Sonntagmorgen noch weitgehend autofrei war. Dann ging es auf sehr ruhigen Nebenstrassen durch bewaldetes Gebiet in Richtung Süden. Pünktlich vor dem Mittag fand ich nach etwa 80 km eine offene, sehr populär Bäckerei, wo ich mich mit Mittagessen eindeckte. Dann ging es noch etwas weiter durch den Wald und anschliessend hinab in die Ebene um Carcassonne. Es war nicht so heiss wie an den vorherigen Tagen, weil es teils etwas Schleierwolken hatte. Bevor es dann in die letzten Hügel ging, fand ich noch ein offenes Restaurant, wo es einen Kaffee gab und ich die Bidons auffüllen lassen konnte. Der letzte Teil war wieder sehr schön durch die Hügel im Hinterland von Perpignan. Zur Abwechslung fuhr nicht durch die Gorge de Galamus. Gegen Ende schaffe ich es, knapp hinter einer Gewitterzelle in Millas anzukommen, wo ich ein grosszügiges, modernes Apartment an der Hauptstrasse bezog. Die Auswahl Restaurant fürs Abendessen war sehr übersichtlich. Ich landete in einer Takeaway-Pizzeria wo es netterweise zwei Tische gab. Teller waren aber nicht im Programm, Ich muss meine Pizza aus dem Karton essen. Trotz meinem grosszügigen Ausweichen nach Süden sah die kommende Überquerung der Pyrenäen eher nach Feuchtigkeit aus.

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Tag 7:Millas – Cêret – Col d'Arès – Berga – Solsona

09:14, 213 km, 23.1 km/h, 3430 m

In der Nacht hatte es wie vorhergesagt mehrmals Gewitter gegeben, was meinem Schlaf nicht sehr zuträglich gewesen war. Es war Montagmorgen und nur eine von den drei Bäckereien im Dorf war geöffnet. Dort beschafft mich etwas zum Frühstück, dass ich da in meinem Apartment einnahm. Als ich startete, waren die Strassen schon abgetrocknet. Es war zwar bewölkt, aber teilweise liess sich die Sonne zwischen den Wolken blicken. Es ging zuerst nach Cêres, im ersten Aufstieg hatte ich keinen kurzen Blick aufs Mittelmeer. Nach Cêres begann der lange Aufstieg zum Col d'Arès. Teils gab es eine gute Bahntrasse. Im Dorf unterhalb des Passes, Prats-de-Mollo-la-Preste, hatte es noch einem Supermarkt. Der Col war dann in den Wolken, aber nur die letzten 100 Höhenmeter und es blieb trocken. Auch auf der spanischen Seite hatte ich Glück und die Regenwolken zogen links und rechts an mir vorbei. Es war eine sehr schöne Strecke, vor allem nach Berga verlief Strasse bis fast zur Passhöhe mit Aussicht auf die Ebene. In Solsona bezog ein Hotelzimmer, gegenüber gab es einen Mercadona Supermarkt. Die Stadt selber war etwas enttäuschend und ziemlich tot. Ich begnügte mich mit einem Abendessen aus dem Supermarkt.

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Tag 8: Solsona – Balaguer – Binéfar – Zaragoza

09:01, 251 km, 27.8 km/h, 2020 m

Ich hatte einen frühen Start gegen 6:00 Uhr, weil am Abend wieder Gewitter zu erwarten waren. So war ich zum Sonnenaufgang unterwegs, es ging gleich zum ersten Pass hinauf. Anschliessend ging es noch ein Stück dem Fuss der Pyrenäen entlang, dann schwenkte dich über in die Ebene um Zaragoza. Es gab viele Getreidefelder und Schweinefarmen, auf den Nationalstrassen hielt sich der Verkehr in Grenzen und die Auto- und Lastwagenfahrer überholten ausnahmslos respektvoll. Es war viel weniger langweilig als erwartet und das Gelände war auch etwas kupiert. Zum Teil war Teil war ich auf Nebenstrassen unterwegs, wobei dort die Qualität des Belags etwas zu wünschen übrig liess, Komoot schickte mich auch kurz auf einen nicht asphaltierte Strasse. In Balaguer gab ein Bäckerei, die ich mit deinem Kaffee kombinierte. Dank etwas Rückenwind kam ich gut voran und erreichte Zaragoza schon um 16:45 Uhr. Wie ein Wunder war ich nicht nass geworden, vor mir gab es eigentlich permanent eine Regenwolke. Ich hatte dann genügend Zeit um Zaragoza etwas anzuschauen, wobei dann es ab zu regnete und gewitterte. Ich fand eine Tapas-Bar, wo ich schon vor 21 Uhr etwas zu Essen bekam. Ich organisierte noch ein Frühstück aus dem Supermarkt und zog ich mich wieder im mein Apartment zurück.

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Tag 9: Zaragoza – Cariñena – Calatayud – Bijuesca – Soria

10:30, 204 km, 19.5 km/h, 2390 m

In der Nacht hatte es nochmals gut geregnet, bis ich startete, waren die Strassen schon abgetrocknet. Ich fand einen guten Weg auf der Stadt heraus, teils war es sogar ein Veloweg. Auf der Nationalstrasse, die parallel zur kostenlosen Autobahn verlief, war fast nichts los, es gab mehr Hasen als Lastwagen. In Cariñena machte ich eine Kaffeepause. Danach ging es über zwei Hügel in Richtung Soria. Beim ersten der beiden Steigungen hatte ich sogar noch Unterhaltung durch lokale Velofahrer, wobei ich den Bergsprint verlor. Das Wetter war ein wenig bewölkt, nur ab zu zeigte sich die Sonne. Es blieb aber trocken. In Calatayud machte ich nochmals eine Bäckereipause, wobei ich einen ziemlich grossen Fladen mit einer unglaublich süssen Füllung erstand. Danach ging es sehr schön auf einer Nebenstrasse (A1502) neben der Nationalstrasse in Richtung Soria. Dann hatte ich sowieso nochmals ein Stück Hauptstrasse. Das zweite Stück Nebenstrasse ab Sauquillo de Alcázar stellt sich dann bald nicht asphaltiert heraus. Die Dörfer waren seltsam ausgestorben. Ich fuhr am die letzten 40 km auf der Hauptstrasse. In Soria bezog ich ein Apartment. Schaute die Stadt an und fand ein Bistro, wo ich schon gegen 19 Uhr Uhr Brötchen bekam. Ich schau noch die Kirche an, ging einkaufen.

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Tag 10: Soria – Puerto de Piqueras – Montenegro – El Manquillo – Burgos

08:42, 201 km, 23.1 km/h, 2620 m

Nach dem Start war ich war etwas überrascht, dass es mit 7°C ziemlich frisch war. Ich war optimistische kurz/kurz losgefahren. Ich musste dann Pause machen und mein Winter-Equipment auspacken. Es ging zuerst auf der Nationalstrasse in Richtung Norden. Während die Nationalstrasse dann in einen Tunnel ging, fuhr ich auf der wegen Strassenschäden gesperrten alten Strasse über die Puerto de Piqueras. Auf der Nordseite war es dann schon fast sonnig. Ich hatte noch ein kurzes Stück auf den Nationalstrasse und bog dann nach Westen in Richtung Sierra de Cebollera ab. Der Pass beim Dorf Montenegro war sehr schön, unten Wald und oben kahl. Dann ging es eine attraktive Schlucht hinab, wobei die Strassenqualität dann teilweise etwas zu wünschen übrig liess. Ein weiteres Stück war dann wieder frisch geteert. Dazwischen kamen immer wieder Stauseen. Grössere Städte hatte ich nicht am Weg, ich lebte aus von den Vorräten aus dem Rucksack. Ich erreiche am Burgos schon gegen 17 Uhr So konnte ich noch die Stadt ein anschauen mit dem ziemlich eindrücklich Dom. Ich verzichte darauf, vegetarische Tapas zu finden. Zum Abendessen gab es dann unter anderem Gazpacho und Milchreis.

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Tag 11: Burgos – Cervera de Pisuerga – Puerto de Piedrasluengas – Puentenansa – Collado de Ozalba – Collado de Hoz – Potes

08:48, 220 km, 25.0 km/h, 2630 m

Nebst mir waren am frühen Morgen in Burgos auch schon die Pilger unterwegs. Die ersten 100 km ging es bei sonnigen Wetter durch eine etwas hügelige Landschaft, meistens mit Getreidefeldern. Ab und zu gab es auch blühenden Mohn, der die Landschaft rot färbt. In Cervera de Pisuerga fand ich eine Bäckerei, wo ich mich mit guten süssen Sachen zum Mittagessen entdeckte. Der Hit war eine mit Rahm gefüllte Ensaimada. Danach ging es in die Berge und wie vom Wetterbericht vorhergesagt, war es mehr oder weniger bewölkt. Nach dem ersten Pass ging es auf eine Nebenstrasse ein Tal hinab mit einer ziemlich wilden Schluchten nach Stausee Embalse de la Cohilla. Danach kamen noch zwei knackige Steigungen. Gegen 17 Uhr kam ich bei meinem Apartment an. Ich fand deinen tollen Supermarkt, wo ich sogar Ravioli bekam.

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Tag 12: Potes – Puerto de San Glorio – Puerto de Pandetrave – Puerto de Panderrueda – Puerto de Tarna – Puerto de Las Señales – Oviedo

08:44, 193 km, 22.1 km/h, 3310 m

Der Start war ziemlich tief und bis auf 700 m über Meer war ich unter den Wolken. Danach fuhr ich bis zur Passhöhe auf 1600 m in einer sehr feuchten Wolke. Die Temperatur sank auf 7°C ab. Aber ich hatte Glück und bei der Passhöhe war blauer Himmel zu sehen. Nach dem Pass war immer noch ziemlich frisch, unter 10°C aber sonnig. Es folgten zwei wunderbare Pässe mit der Aussicht auf den Pico de Europa (meine Vermutung). Dann kam noch ein weiterer Pass, zum Spass hängte ich noch die danebenliegende Puerto de Las Señales an. Dort machte ich auch noch eine sonnige Pause. Dann ging es etwa 80 km bis nach Oviedo hinab. Zwischendrin staunte ich über die ehemaligen Kohlebergwerke und machte in Pola de Laviana eine Kaffeepause. Ich muss ziemlich erschöpft ausgesehen haben, der Kuchen wurde grosszügig abgeschnitten. Ich hatte ein Apartment im Zentrum von Oviedo. Die weiteren Aktivitäten waren Supermarkt, erstes Abendessen, Stadtrundgang und zweites Abendessen.

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Tag 13: Oviedo – Puerto de San Lorenzo – Alto de La Farrapona - Ponferrada

09:28, 203 km, 21.4 km/h, 4030 m

Während ich zur Stadt hinaus radelte, war die Nationalpolizei daran, die letzten besoffenen von den Strassen aufzusammeln. Ich war effizient auf der Stadt draussen und kam dann in die grüne Asturische Landschaft. Es ging zum aufwärmen erst über einen kleinen Hügel und dann ein längeres Tal hinauf. In den Bergen hingen die Wolken aber dieses Mal fuhr ich nicht sofort in die Wolke hinein. In Plaza war ich immer noch unter den Wolken und bog westwärts zur Puerto de San Lorenzo ab. Der Pass hatte es in sich, die letzten 300 Höhenmeter waren etwa 10-11 % steil. Oben wurde es etwas heller und als ich im nächsten Tal war, schien schon fast die Sonne, es gab nur noch Schleierwolken. Dann ging es kurz im Hauptal wieder nach Süden, ich bog aber in Richtung Alto de La Farrapona ab. Auch dieser Pass mit einer Höhe von gut 1700 m war sehr schön und auch nicht ganz einfach. Dann war ich auf der Südseite der Berge. Ich fand in im Dorf San Emiliano einen offenen Supermarkt, bevor ich auf die Hauptstrasse in Richtung Tagesziel einbog. Der Himmel war weiterhin dunstig. Es ging tendenziell bergab, gegen Ende gönnte ich mir mit einem Bogen über über Fabero noch ein paar Höhenmeter. Ich war etwas überrascht, dass wegen dem Sonntag die Supermärkte geschlossen waren, auf die grossen. In der Nähe meines Apartments fand ich zum Glück einen offenen 24 Stunden Laden, wo ich mich mit Kreativität mit einem Abendessen eindeckte. Es gab einfach Pasta mit Tomatensauce.

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Tag 14: Ponferrada – Sarria – Santiago de Compostela

09:35, 222 km, 23.2 km/h, 3820 m

Zum Frühstück gab es zur Abwechslung Cornflakes. Ich starte der zusammen mit vielen anderen Pilgern, die ich etwa den ersten Drittel meiner Strecke begleitete. Es war wieder erstaunlich frisch mit Temperaturen unter 10 °C. Teilweise fuhr ich auf etwas schlechten Strassen, die ich mit den Pilgern teilte, einen davon überfuhr ich beinahe. Es gab nur eine längere Steigung von 500 Höhenmetern der Rest einfach nur permanentes auf und ab, mit denen ich am Ende auf gut 3800 Höhenmeter kam. Am Nachmittag wurde es ziemlich warm. In Sarria gab es Bäckereien aber die salzigen Sachen waren alle nur mit Fleisch und die süssen Stücke waren nicht so toll, alles nur Blätterteig. Mässig gestärkt ging es dann weiter auf und ab auf und ab durch Galizien. Eukalyptuswälder andere Wälder. Zwischendrin schlechte Strassen, dann wieder gute Strassen. Irgendwann fand ich eine Tankstelle, wo ich eine Flasche Wasser kaufen konnte. Und schliesslich war ich an Santiago. Ich sah nicht einmal eine Ortsschild, wo ich ein Foto hätte machen konnte. Ich bezog mein Apartment am Rand der Altstadt, die ich dann noch besichtigte. Ich schaffte es auch bis in die Kathedrale. Zum Abendessen gab es unter anderem Tortilla de Patatas aus der Mikrowelle.

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Tag 15: Santiago de Compostela – Vilanova de Arousa – Pontevedra – Arbo

08:36, 194 km, 22.6 km/h, 2890 m

Es ging bei dunstigem Wetter zuerst über Nebenstrassen hinab zu Küste. Die Strasse in Richtung Vilanova de Arousa war erstaunlich viel befahren. Wahnsinnig schön war es auch nicht, es blieb für mich unklar, warum die Strasse auf der Michelin Karte einen grünen Strich hat. Auch die über eine Brücke angehängte Insel Arousa beeindruckte mich nicht, lag vielleicht am Wetter. Kurzfristig fuhr ich durch Nebel und Kälte. Danach kam wieder die Sonne zum Vorschein. In Pontevedra fand ich dann eine Bäckerei, wo Empanada, ein Brot und eine riesigen Palmera de Chocolate erstand. Letzteres ernährte mich dann die nächsten 100 km. Es ging wieder ins Landesinnere und ab Ponte Caldelas war die Strasse wieder sehr ruhig. Es ging durch ganz nette Wälder und einen Pass. Am Ende war ich in Arbo etwa 100 m über Meer. Ich hatte ein Apartment am Bahnhof, wo ein Personenzug am Tag hält. Es gab einen Supermarkt in der Nähe und ich hatte Zeit zur Planung der kommenden Tage. Der vorhergesagte Regen materialisierte sich nicht.

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Tag 16: Arbo – Gerês – Chaves

08:54, 188 km, 21.2 km/h, 3570 m

Nach dem Start ging es gleich über eine Brücke hinüber nach Portugal und unmittelbar in die erste Steigung von etwa 100 m mehr auf 1000 m über Meer. Die Berge waren wolkenverhangenen es ging aber bis etwa 700 m über Meer, bis ich dann in den Wolken unterwegs war und oben kam ich ab und zu wieder aus den Wolken heraus. Die Strasse hinauf nach Alcobaça war etwas anspruchsvoll mit einem Belag mit extra grossem Aggregat und bis zu 16% Steigung. Dann kam ich auf die EN 202-3, die aber auch mit relativ hässlichen, Längsrillen und Löchern daher kam. Sonne und Wolken wechselten sich ein bisschen ab. Ich kam wieder nach Spanien und dann wieder nach Portugal wo es um Gerês einen hübschen Wald gab. Dann ging es drei Stauseen entlang mehr minder auf der Krete nach Nordosten. Eigentlich wäre die Aussicht gut gewesen, das Wetter war nicht so speziell toll. Ausser einem kleinen Supermarkt in Gerês gab es nicht so viel Verpflegungsoptionen unterwegs. Ich traf dann um 16:30 Uhr Portugiesischer Zeit bei meinem Apartment in Chaves ein. Es war sehr schön einer alten Brücke gelegen. Ich lief zum durch die Altstadt zum Pingo Doce Supermarkt, deckte mich dort nötigen, und lief einen anderen Weg zurück und arbeitete an der Strecke für die verbleibenden Tage. Ich behob noch den bisher einzigen mechanischen Defekt. An der Wahoo Halterung war ein Stift etwas heraus gerutscht. Zu viele Schlaglöcher.

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Tag 17: Chaves – Vila Real – Viseu – Penacova

10:33, 246 km, 23.4 km/h, 3230 m

Ich behielt meinen spanischen Rhythmus bei und startete etwa mit dem Sonnenaufgang. Ich wurde etwas überrascht, weil es feucht war. Ich fuhr in eine Wand von Nieselregen hinein. Ein paar hundert Meter von meiner Unterkunft war der Nullpunkt der Estrada National zwei, der ich den ganzen Tag folgen sollte. Der Regen hörte dann bald einmal auf. Nach ungefähr 10 km merkte ich, dass sich mein Vorderreifen etwas komisch anfühlt. Er hatte wohl über Nacht, nach dem Pumpen am Vorabend, Luft verloren. Ich verzichtete auf einen Wechsel und beliess es bei Nachpumpen. Ich verdächtigte das Ventil. Der Himmel blieb bewölkt. Der Verkehr hielt sich meistens in Grenzen und die Landschaft wurden mit den Weinbergen in Richtung Douero recht grün und nett. Ich machte den ersten grösseren Halt nach Vila Real in Peso da Régua am Douro. Ich besuchte ich eine fantastische Bäckerei. Eine Gruppe von Velofahren aus Lissabon auf dem Weg nach Santiago kreuzte meinen Weg. Dann kam eine längere Steigung auf 1000 m über Meer hinauf. Zum Glück blieb es meistens unter den Wolken und es war nur ganz kurz leicht feucht. In Viseu besuchte ich einen Supermarkt, wo ich sogar ein Sandwich ohne Fleisch fand. Die Liebe der Portugiesen für mässig gut verlegtes Kopfsteinpflaster teile ich übrigens nicht. Ich fuhr noch ein Stück auf der N2, stieg dann aber auf eine ehemaliges Bahntrasse um. Der Veloweg war gut zu fahren, nur ein paar Wurzeln und kreuzende Strassen. Es ging meistens bergab. In Santa Comba Dão ging ich wieder auf die N2. Es war etwas ein Gekurve links und rechts einer Autobahn, aber sehr gut ausgeschildert. Gegen Ende des Tages kam man die Sonne raus. Ich bezog ein lustiges Ferienhaus in Penacova und musste noch ein paar Höhenmeter zum Lidl zurücklegen.

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Tag 18: Penacova – Leiria – Rio Major – Torres Vedras

10:11, 231 km, 22.7 km/h, 2450 m

Ich hatte ein Frühstück mit Aussicht auf den anbrechenden Tag. Der erste Teil der Strecke war ziemlich hübsch, es ging ein Tal hinauf mit grünen Wald links und rechts. Ab und zu fuhr ich einfach in eine Wand mit Nieselregen. Die Abschnitte waren aber immer sehr kurz. Dann ging es etwas auf und ab durch das zersiedelte portugiesische Hinterland. Vor Leiria hatte ich ungefähr 20 km auf einer etwas befahrenen Hauptstrasse, aber das ging auch irgendwie vorbei. In Leiria, suchte ich eine Bäckerei auf, wo ich gut zugetextet wurde aber nichts verstand. Ich probierte zwei Salzige und zwei Süsse Stücke. Das Zeug war nicht lecker aber reichte für die verbleibenden 100 km. Ich nutze die Gelegenheit und wechselte noch den Schlauch vorne, der weiterhin etwas Luft verlor. Ich hatte Hoffnung auf das Fahrradgeschäft neben der Bäckerei. Allerdings war die Kompetenz überschaubar und ich bekam eine Pumpe ausgehändigt, die maximal zweieinhalb Bar schaffte. Dann ging es weiter. Es wurde etwas grüner und es ging hinauf und dann weitere Hügel auf und ab ohne besondere Vorkommnisse bis nach Torres Vedras, wo ich eine Apartment am Fuss der Burg bezog. Ich hatte dann ungefähr noch 1 km bis zum nächsten Pingo Dolce, wo ich mich ein Letztes Mal für Abendessen und Frühstück eindeckte.

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Nein, ich mag es nicht.

Tag 19: Torres Vedras – Cabo da Roca – Lissabon

04:49, 115 km, 23.9 km/h, 1360 m

Ich war schnell aus der Stadt draussen. Trotz Tageszeit (kurz nach 6 Uhr) und Samstag waren schon ein paar Autos unterwegs. Über ein paar kleine Hügel ging es dann ans Meer. Zur Abwechslung hatte ich Rückenwind und zum ersten Mal in Portugal blauen Himmel. So erreichte ich ohne grosse Mühen Cabo da Roca, den westlichsten Punkt von Kontinentaleuropa. Zwei Busse mit Asiatischen Touristen waren auch da, versehentlich blockierte ich deren Fotoshooting unnötig lang. Ich fuhr dann weiter der Küste entlang, viele mit dem Gegenwind kämpfende Rennvelofahrende kamen wohl von Lissabon her entgegen. Etwa 20 km vor dem Zentrum vom Lissabon fing die Suburb und eine vierspurige Strasse an. Die war aber gut zu fahren, die Autos waren Stadtauswärts unterwegs. Die Schlaglöcher hörten nicht auf. In Lissabon probierte ich noch etwas die Velowege aus. Mässig effizient und häufig im nichts endend. Ich erreichte dann meinen anvisieren Veloladen gegen 12 Uhr. So gab es genug Zeit fürs Verpacken (Komplettservice). Ich hatte dann 4 Stunden, um das gut mit Touristen gefüllte Zentrum zu erkunden. Das Paket war dann pünktlich fertig und mit dem Taxi ging es zum Flughafen. Dort musste ich noch EUR 65 fürs Sperrgut zahlen, aber sonst ging alles gut.

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