Etwas Alpen und Pyrenäen in Grün

Martigny – Valence und Figueres – Saint-Jean-de-Luz

5. – 14. Juli 2024

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1. Tag: Martigny – Col de la Forclaz – Col des Montets – Chamonix – Megève – Albertville – Grenoble

08:17, 204 km, 24.7 km/h, 2770 m

Um 6:32 ging es mit dem Zug ab Zürich HB via Lausanne nach Martigny. Bei sonnigem und warmem Wetter fuhren wir gleich zum Col de la Forclaz hinauf. Dann die Gegensteigung und über den Col des Montets. Der Blick auf den Mont Blanc war dieses Mal nicht von Wolken beeinträchtigt. In Chamonix machten wir eine Pizza-Pause. Dann ging es bis Passy hinab und die mässig attraktive Steigung hinauf nach Megève. Von dort aus ging es dann lange bis nach Albertville hinab. In Alberville gab es eine Glacepause. Bei sommerlichen Temperaturen ging es anschliessend in Richtung Grenoble weiter. Damit wir nicht 70 km der Autobahn entlang fahren mussten, hielten wir uns auf der südlichen Talseite und fuhren via La Rochette. Nach 20 Uhr kamen wir dann bei unserem Apartment an. Es gab noch eine intellektuelle Herausforderung mit diversen Codes und einer Kaution um die Türe zu öffnen. Ein offener Carrefour für das Frühstück war praktischerweise gleich um die Ecke. Wir waren fürs Essen etwas spät daran und verköstigten uns mit Bowls. Die Nachtruhe war dann solala weil es im Apartment ziemlich warm war und dann Frankreich nach Verlängerung noch ein EM Spiel gegen Portugal gewann.

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Blick zurück ins Wallis
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Chamonix
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Im Aufstieg nach Megève
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Bassin du Flumet

2. Tag: Grenoble – Villard-de-Lans – Valence und Transfer nach Figueres

03:36, 92.4 km, 25.7 km/h, 950 m

Die Wetteraussichten waren nicht so toll. Simon wählte die Strategie früh zu starten um noch möglichst lange trocken in Richtung Genf fahren zu können. Er schaffte es wie geplant. Wir gingen es etwa gemütlicher an und starteten nach 9 Uhr. Der Regen war dann nicht so intensiv und anhaltend wie vorhergesagt. In der Steigung nach Villard-de-Lans regnete es ab und zu etwas, die Schuhe wurden aber nicht seriös nass. Durch die attraktive Gorges de la Bourne ging es dann in Richtung Valence. Wegen einem Traktor, den wir überholen mussten, gab es keine Fotos. Auf den letzten 20 km, in der Ebene bis zur TGV Station, hatten wir guten Gegen- und Seitenwind. Unsere Zugreise war dann etwas komplizierter als geplant weil die meisten Züge schon ausgebucht waren, als wir während der Zugfahrt nach Martigny schauten. In einem ersten Schritt ging es von Valence TGV nach Nimes Pont du Gard. Dann hatten wir zwei Stunden Zeit für die 13 km bis Nimes Centre, eine Stadtrundfahrt und um etwas Essbares aufzutreiben. Wir hatten einen Platten, so dass es zeitlich gut aufging. Ein weiterer TGV brachte uns nach Figueres. Immerhin machte niemand wegen den Velos im Tranzbag Probleme, obwohl die Züge gut gefüllt waren. Unterwegs im Zug, der Küste entlang, regnete es mal mehr, mal weniger. Gegen 20:30 kamen wir in Figueres an und hatten noch einen kurzen Ride zum Hotel.

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Im Aufstieg nach Villard-de-Lans
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Im Aufstieg nach Villard-de-Lans

Tag 3: Figueres – Céret – Vinça – Col du Jau – Escouloubre

08:24, 161 km, 19.2 km/h, 3660 m

Ab 7:30 Uhr gab es eine gutes Frühstück. Wir starteten bei etwas bewölktem aber trockenem Wetter. Nach einer kurzen Strecke auf einer etwas befahren grossen Strasse, ging es auf sehr ruhige Nebenstrassen und dann nicht asphaltiert nach Frankreich hinüber. Die Strassen blieben wunderschön ruhig auf der französischen Seite. Zum Mittagessen fanden wir etwas Brot Käse in Céret. In Vinça mussten wir für Wasser den Friedhof aufsuchen. Zum Abschluss ging es über den Col du Jau. Für die Übernachtung waren wir die einzigen Gäste auf einer netten Auberge-Ferme, wo wir auch das Abendessen bekamen.

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Spanien
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Grenze Spanien – Frankreich
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Auf der französischen Seite
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Veloland
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Irgendwo vor Vinça
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Irgendwo vor Vinça
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Irgendwo vor Vinça
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Blick Richtung Mosset, Aufstieg zum Col du Jau
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Kurz vor dem Ziel bei Escouloubre

Tag 4: Escouloubre – Col de Pailhères – Ax-les-Thermes – Tarascon-sur-Ariège – Port de Lers – Col d'Agnes – Col de Latrape – Seix

06:54, 136 km, 19.7 km/h, 3060 m

Frühstück gab es ab 7 Uhr, einfach aber gut mit genügend Brot. Es ging etwas hinauf und hinab, dann kam der lange und schöne Aufstieg zum Col de Pailhères (2001 müM). Dann ging es hinab nach Ax les-Thermes, wo es neue Cleats und einen Schlauch gab. Die 20 km auf der Route National hinab nach Tascaron-sur-Ariège waren erträglich. In Tascaron-sur-Ariège fanden wir eine Bäckerei für ein grosses Chèvre Sandwich und Dessert. Der Aufstieg zum Port de Lers war recht warm. Beim Etang de Lers konnten wir nochmals die Trinkflaschen füllen. Col d‘Agnes und Col de Latrape waren jeweils etwa 300 Höhenmeter. Dank etwas Schatten waren die Temperaturen erträglich. Unsere Unterkunft erreichten wir früh genug, um noch etwas den Garten am Zusammenfluss von zwei Bächen zu geniessen. Wir bekamen als Abendessen Mozzarella mit Trüffelaroma, Dal und einen Schokoladekuchen.

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Col de PailhèresCol de Pailhères
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Col de Pailhères
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Col de Pailhères
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Port de Lers
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Port de Lers
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Etang de Lers
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Col d'Agnes
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Unterkunft, wo ich realisierte, dass ich schon einmal (aus Gegenrichtung kommend) dort übernachtet hatte.

Tag 5: Seix –Portet-d'Aspet – Col de Menté – Port de Balès – Cathervielle

06:52, 136 km, 19.8 km/h, 3120 m

Frühsrück gab es erst ab 8 Uhr und nachdem wir den Frühstücksaal entdeckt hatten. Es gab Croissants, Pain au Chocolat und wie immer genügend Brot. Es ging dann erst einmal ein gutes Stück das Tal hinab und dann in die Steigung zum Portet-d‘Aspet hinauf. Das Tal fühlte sich im unteren flachen Teil etwas wie ein Écomusée an, vermutlich sah es vor 50 Jahren etwa gleich aus. Als nächstes ging es zum Col de Menté. Nach Saint-Beat, das mittlerweile eingemeindet worden war (anderes Ortsschild), gab es eine Supermarkt-Mittagspause. Dann kam der lange, schöne und sehr ruhige Aufstieg zum Port de Balès. Unsere Auberge war dann nicht mehr weit weg, während dem Abendessen sassen wir zwischen Deutschland (Gravel) und Frankreich (Rennvelo mit Auto). Wir taten etwas gutes weil wir Frankreich auf die Existenz von Sitzcreme aufmerksam machten. Zu Essen gab es Zuccinisuppe, Teigwaren mit Gemüse und eine Aprikosentarte mit Erdbeer-Minze Glace.

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Vermutlich in Richtung Portet-d'Aspet
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Wald im Aufstieg zum Port de Balès
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Port de Balès
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Port de Balès
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Port de Balès
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Port de Balès
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Port de Balès

Tag 6: Cathervielle – Col de Peyresourde – Col d' Azet – Col d'Aspin – Col du Tourmalet – Luz-Saint-Sauveur

05:41, 107 km, 18.8 km/h, 3090 m

Frühsrück gab es ab 7:15, wieder einfach aber gut und genügend. Der aufstieg zum Col de Peyresourde waren nur etwas um 200 Höhenmeter. Weiter ging es via Col d' Azet nach Arreau, wo wir in einem Café eine frühe Mittagspause einlegten. Es ging dann noch etwas Tal hinab und zum Col d'Aspin hinauf. Danach kam der lange Anstieg zum Col du Tourmalet (2115 müM). Besonders schön war es nicht, für Pyrenäen gab es recht viel Verkehr, wobei es deutlich mehr Velofahrer als Motorräder waren. Nach einer längeren Abfahrt kamen wir zeitig in Luz-Saint-Saveur an, wo wir ein Hotel bezogen und Jeanne und Nicolas trafen. Nach einem kleinen Apéro gab es eine gute Pizza.

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Aufstieg Col de Peyresourde
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Aufstieg Col d'Aspin
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Aufstieg Col d'Aspin
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Col du Tourmalet
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Col du Tourmalet
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Col du Tourmalet in Richtung Luz-Saint-Sauveur

Tag 7: Luz-Saint-Sauveur – Col des Bordères – Col de Soulor – Col d'Aubisque ‐ Col de Marie Blanque – Issor

05:15, 108 km, 20.7 km/h, 2510 m

Hotelfrühstücksbuffet ab 7:30, ausreichend und mit etwas Müllproduktion. Bei sonnigem Wetter ging es erst einmal das Tal hinab. Wir machten dann eine kleine Variante durch Arcizans-Avant, ein kleines Tal neben dem Fluss hinauf (unerwartet viel Verkehr, grösstenteils Wohnmobile die wohl zum Lac d'Estaing unterwegs waren) und dann über den Col des Bordères. Anschliessend ging es gleich in die Steigung zum Col de Soulor hinauf. Die folgende Traverse zum Col d‘Aubisque war so schön, dass ich sogar noch Erinnerungen von 2010 hatte. Die Landschaft präsentierte sich in Grün mit blauem Himmel und ein paar dekorativem Quellwolken. Wir trafen noch vor der Mittagspause der Bäckerei in Laruns ein, salziges gab es nur mit Fleisch, die Auswahl an Süssem war aber tip top. Dann war der Col de Marie Blanque das letzte Hindernis vor dem Tagesziel. Es war auf der Tour der wohl heisseste Anstieg, wir hatten aber frisch gefüllte Bidons, weshalb das nicht so tragisch war. Das Landschaftsbild ändere etwas, es wurde noch grüner und mehr hügelig als bergig. Zur Unterkunft oberhalb von Issor galt es noch eine knackige Steigung von 130 Höhenmetern zu überwinden. Das Timing war gut, nicht lange nach der Ankunft ging ein kräftiges Gewitter nieder. Zum Abendessen gab es Salat, Pasta mit Gemüse und Käse. Dazu noch genügend Brot.

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Kurz vor dem Col de Soulor
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Zwischen Col de Soulor und Col d'Aubisque
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Zwischen Col de Soulor und Col d'Aubisque
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Col d'Aubisque
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Bei Issor

Tag 8: Issor – Col de la Pierre St Martin – Isaba – Ochagavía – Eugi – Oronoz-Mugairi

8:08, 182 km, 22.4 km/h, 3521 m

Ab 7 Uhr hab es ein gutes Frühstück, definitiv genügend Brot. Das Wetter sah beim Start besser aus als erwartet, es war trocken. Noch bevor wir Arette, das nächste Dorf, erreichten, fing es aber an zu regnen. Ich zog noch etwas mehr Klamotten an, nicht ganz unerwartet regnete es während dem ganzen Aufstieg zu Col de la Pierre St Martin mal mehr mal weniger. Es war ein weicher und nasser Regen der uns über die mehr als 1000 Höhenmeter begleitete. Oben war ich dann schon im Schüttelfrost-Modus aber nach ein paar hundert Höhenmeter Abfahrt wurde es trocken, etwas später sogar sonnig. Im Verlauf der folgenden Steigung taute ich wieder auf. In Ochagavía fanden wir eine Bäckerei, Sandwiches hatten wir auch noch dabei. Wir fuhren weiter auf der Spanischen Seite, immer etwas auf oder ab. Die Landschaft war weniger grün als erwartet, dafür blieb es trocken. Beim Stausee von Eugi machten wir noch eine Pause. Dann ging es auf einer kleinen Strasse zum Artesiaga hinauf. Oben waren wir in den Wolken und die Landschaft war passend dazu grün, wie ich es eigentlich für den ganzen Tag erwartet hätte. Die Unterkunft hatten wir in Oronoz-Mugairi. Mit dem Essen war es nicht so einfach, unser Spanisch hat noch Potential. Weil das Restaurant erst um 20:3!0 öffnete, gab es erst einen Apéro mit einem Gemüse-Sandwich, das eher ein Thunfisch-Sandwich war. Die Omlette als Brotfüllung klappte besser. Zur Hauptapeise gab es Artischocken (mit Schinken) und, weil es keine Pasta mehr gab, Pilze mit genügend Brot. Immerhin waren wir halbwegs satt.

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Unterwegs
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ArtesiagaArtesiaga
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Artesiaga

Tag 9:Oronoz-Mugairi – San Sebastian – Saint-Jean-de-Luz

05:16, 117 km, 22.3 km/h, 1790 m

Wir hatten keine grosse Hoffnung für das Frühstück und begnügten uns mit Kaffee in der etwas traurigen Bar neben dem Hotel. Die Bäckerei im übernächsten Dorf war ausnahmsweise zu, in einer populären Bar bekamen wir aber ein gutes Frühstück. Weiter ging es über zwei Hügel. Kleine Strassen, meist schattig im Wald. Wir erreichten dann bei San Sebastian den Atlantik. Wir fanden ein Restaurant mit genügend Tapas ohne Fleisch und eine Bäckerei für das Dessert. So Gestärkt erklommen wir einen Hügelzug parallel zum Meer mit schöner Aussicht. In der Abfahrt trafen wir Jeanne, sie begleitete uns nach St Jean de Luz. Dort hatten wir unsere Unterkunft, etwas Zeit für den Strand, ein gutes Abendessen und am folgenden Tag den TGV nach Paris.

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Unterwegs
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Strand von San Sebastian
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Auf dem Hügelzug vor Saint-Jean-de-Luz