Dolomiten

Zwischen zwei Regenwolken für ein Gelato nach Cividale del Friuli

16. – 22. Juni 2024

map

1. Tag: Zürich – Walensee – Lenzerheide – Albula – Bernina – Forcola – Livigno

11:07, 250 km, 22.5 km/h, 4460 hm

Start ziemlich genau um 6:00 Uhr ab Oerlikon. Über den Pfannenstiel in Richtung Rüti. Um Uznach herum gab es ein bisschen Regen, die Schuhe blieben aber in trocken. Ohne Gegenwind durch die Linthebene und dann dem Walensee entlang. Weiter durch die Weinberge von Maienfeld, von wo aus mich ein anderer Velofahrer bis nach Chur zog. Dann der mässig attraktive Anstieg zur Lenzerheide, wo ich dummerweise die wohl einzige offene Bäckerei ignorierte. Hinab nach Tiefencastel und dann bei erstaunlich sonnigem Wetter der Aufstieg zum Albula. Dort gab es keine Schneewände mehr, weshalb mir unklar blieb, wieso der Pass noch eine Woche vorher Wintersperre gehabt hatte. Im Engadin hatte ich dann einen guten Gegenwind der sich auch den Bernina hinauf fortsetzte. In Pontresina suchte ich vergeblich eine Bäckerei oder Café, also gab es nur Notproviant. Nach dem Bernina gab es noch die Forcola, aber die gut 200 Höhenmeter waren dann auch kein Problem mehr. In Livigno hatte ich die Unterkunft am Ortseingang, zum Abendessen gab es unter anderm Pizzoccheri.

20240616_063509
Blick in RIchung Greifensee
20240616_082809
In Richung Weesen
20240616_083949
Walensee
20240616_095538
Südlich von Sargans dem Rhein entlang
20240616_144931
Albula, neu mit dem Passschild in sicherer Höhe vor Aufklebern
20240616_164528
Berina, Lago Blanco
20240616_165305
Bernina
20240616_171747
Forcola

2. Tag: Livigno – Foscagno – Gavia – Tonale – Brezer Joch – Fondo

08:23, 163 km, 19.5 km/h, 3900 hm

Gleich nach dem Start ging es hinauf zum Eira und dann weiter zum Foscagno. Ich durchquerte die Altstadt vom Bormio und nahm dann den Gavia ein Angriff. Auf den letzten ungefähr 100 Höhenmetern gab es links und rechts kleinere Schneemauern. In Ponte di Legno fand ich eine offene Bäckerei, die auf Google Maps noch nicht existierte. Einmal mehr ging es über den Tonale, Im Vergleich zum letzten Mal im Dezember waren die Temperaturen etwa 25 °C höher. Im Tal unten benutzt ich teilweise den Veloweg, was nicht wahnsinnig effizient war, aber immerhin meine Heatmap erweiterte. Von Cis aus fuhr ich noch über das Brezer Joch, die Steigung hatte ich etwas unterschätzt. Ich kam aber immer noch vor 18:00 Uhr in Fondo an. Dort bezog ich über der Dorfbar ein nettes Zimmer und konnte gleich auf dem Dorfplatz ein Apéro einnehmen. Auf dem Weg zum Restaurant besuchte ich eher zufällig noch den «Canyon» und den oberhalb gelegenen Lago Smeraldo.

20240617_083401
Start in Livigno
20240617_092919
Foscagno
20240617_120007
Gavia
20240617_121558
Gavia
20240617_121720
Gavia
20240617_122250
Südseite Gavia
20240617_151955
Veloweg auf der Ostseite vom Tonale
20240617_172124
Brezer Joch

Tag 3: Fondo – Meldelpass – Ritten – Würzjoch – Grödener Joch – Sellajoch – Pordoi – Arabba

10:12, 180 km, 17.7 km/h, 5100 hm

Eigentlich sollte die Bar, die zu der meinen Bad & Breakfast gehörte, schon um 6:00 Uhr offen haben. Aber um 6:00 Uhr war noch niemand da und um 6:20 Uhr wurden die tiefgekühlten Brioches in den Ofen geschoben. Ich glaub auf und fuhr in guter Hoffnung über den Mendelpass. Unten in Appiano fand ich eine Bäckerei mit Café. Dann ging’s weiter nach Bozen wo ich noch einen zweiten Frühstückshalt machte, diesmal leider ohne Kaffee. Dann kam der Aufstieg nach Ritten. Etwas warm, aber die Aussicht war trotz etwas dunstigen Wetter ganz gut. Dann wieder hinab ins Eisacktal und dem entlang dem Fluss auf dem Veloweg aufwärts. Dann begann der lange Aufstieg zum Würzjoch, zum Glück war nicht viel los auf der Strasse. Auf der Hauptstrasse durch Badia gab es einiges an Verkehr, aber immerhin gab es einen offenen Supermarkt. Dann machte ich noch 3/4 der Sellarunde bis Arabba. Zum Abendessen gab es zuerst Pasta und dann Pizza, es war warm genug zum draussen sitzen.

20240618_091732
Blick zurück auf Bozen
20240618_102908
Ritten
20240618_113949
Eisacktal
20240618_131103
Aufstieg zum Würzjoch
20240618_131840
Vor dem Würzjoch
20240618_134923
Würzjoch
20240618_135324
Würzjoch
20240618_160142
Aufstieg zum Grödener Joch
20240618_162217
Aufstieg zum Grödener Joch
20240618_163632
Auf dem Grödener Joch
20240618_172446
Sellajoch
20240618_181259
Pordoi

Tag 4: Arabba – Falzarego – Tre Croci – Lesachtal – Kranjska Gora

09:18, 231 km, 24.9 km/h, 2960 hm

Ab 7:00 Uhr gab es einen brauchbares Frühstück. Ich startete etwa um 8:00 Uhr und hatte dann noch einen ziemlich ruhigen Aufstieg zum Falzarego. Via Ampezzo di Cortina fuhr ich über den Tre Croci Pass weiter. Am Dürrensee und Toblachersee gab es erstaunlich viele Touristen und entsprechend Autos und Motorräder. Es schien halb Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn, Deutschland und Schweiz versammelt zu sein. Dann ging es nach Westen auf einem Veloweg, der etwas mit E-Bikes verstopft war. Immerhin gab es einen zünftigen Rückenwind. Dann ging es über einen kleinen Sattel ins Leisachtal, der obere Teil war sozusagen die Definition von «Gegensteigung» in Asphalt und ab der Grenze zwischen Tirol und Kärnten wurde der Strassebelag etwas mühsam. Der untere Teil war flach und es gab teilweise einen recht hübschen Veloweg und Rückenwind. In der Bezirkshauptstadt Hemagor hatte ich zwei offene Bäckereien zur Auswahl. Dann gab es einen sanften Anstieg nach Kranjska Gora. Die letzten 15 km waren dann auf einem ehemaligen Bahntrassee. Bei der Planung für den nächsten Tag musste ich feststellen, dass es eventuell Regen geben könnte wenn ich zu weit nach Westen fahre.

20240619_085508
Aufstieg zum Falzarego
20240619_092147
Falzarego
20240619_103552
Tre Croci
20240619_104828
Auf dem Weg nach Norden
20240619_110707
Toblacher See
20240619_115909
Der Drau entlang
20240619_124128
Sattel ins Leisachtal
20240619_162652
Veloweg Leisachtal
20240619_174023
Ehemaliges Bahntrassee in Richtung Kranjska Gora

Tag 5: Kranjska Gora – Vršič – Kolovrat – Cividale del Friuli – Fanna

09:57, 212 km, 21.3 km/h, 3780 hm

Das Frühstück gab es ab 7:00 Uhr, aber weil es ein grösseres Hotel war, teilte ich mir das Buffet mit mindestens eine Busladung voll Touristen. Es kam gleich eine Anstieg zum Vršič, wie bei der Schwammhöhe waren die Kurven mit Kopfsteinpflaster belegt. Wie in Slowenien üblich, ging die Steigung ging bis auf 14 % hoch. Dann ging es hinab und einigen hübschen Flüssen folgend in Richtung Süden. Dann gab es einen weiteren Pass mit etwas steilen Abschnitten. Ich machte noch eine Ehrenrunde entlang der Slowenisch-Italienischen Grenze, bei Befestigungen aus dem ersten Weltkrieg. In Cividale del Friuli war die favorisierte Gelateria geschlossen, aber es gab eine weitere. Die hatten zwar Stromausfall aber das Glacé war noch nicht geschmolzen. Bei etwa 30 °C aber leichter Bewölkung ging es über einen weiteren, eigentlich unnötigen, Pass auf knapp 900 m hinauf. Der Aufstieg war so einsam, dass ich ein Wildschwein und eine Schlange auf der Strasse sah. Oben war die Temperatur zum aushalten. Dann ging es noch ungefähr 60 km flach bis nach Fanna wo ich ein Hotel reserviert hatte. Das Hotel war auch etwa das einzige Restaurant im Dorf.

20240620_081611
Aufsteig zum Vršič Pass
20240620_090841
Vršič Pass
20240620_094448
Der Soča entlang
20240620_095619
Weiter auf der Slowenischen Seite
20240620_123459
Strässchen der Slowenisch-Italienischen Grenze entlang
20240620_135614
Cividale del Friuli
20240620_140030
Ziel der Reise
20240620_154231
Bocchetta Sant'Antonio
20240620_173719
Die Rettung
20240620_175932
Einer der Ströme aus den Bergen

Tag 6: Fanna ‐ Longarone – Passo Cereda – Passo Brocon – Pieve Tesino

08:10, 171 km, 21.0 km/h, 3330 hm

Ab 7:00 Uhr gab es ein gutes Frühstück, dass man auf der Terrasse im Garten (Hotel «Al Giardino») einnehmen konnte. Es ging ein Stück flach bis dann der Anstieg in Richtung Longarone begann. Es gab einen längeren Tunnel, von knapp 4 km, gut hatte ich Licht dabei. Dann komme ich auf die Hochebene von Belluno. Bevor es in Richtung Norden in die Berge ging, kaufte ich bei einer Bäckerei und einem Supermarkt noch Proviant. Dann gab es eine längere Steigung über den Passo Cereda, nicht ganz unerwartet regnete es leicht. Der Regen enthielt extrem viel Staub. Zum Glück war dann der letzte und längste Anstieg über den Passo Brocon trocken und ich kam gegen 17:00 Uhr am Ziel an. Es gab nur ein Restaurant im Dorf, was die Auswahl einfach machte. In der Nacht zog dann eine Gewitterfront durch.

20240621_091638
In Richtung Longarone
20240621_124711
Mis Schlucht
20240621_162619
Höchster Punkt des Tages: Passo Brocon
20240621_162632
Spuren vom Regen
20240621_170506
Spuren vom Regen

Tag 7: Pieve Tesino – Enego – Vicenza

04:37, 116 km, 25.1 km/h, 1410 hm

Zum Abschluss gab es ein ausgezeichnetes Frühstück. Die Bewölkung der Vortage war weg und es schien die Sonne. Es ging das Tal hinab bis nach Tezze Valsugana. Dann kam die einzige Steigung des Tages zur Hochebene um Asiago. Das war ziemlich hübsch. Ohne Zwischenfälle kam ich dann in Vicenza an, wo ich gemütlich Zeit für ein Mittagessen hatte. Der direkte Zug nach Zürich hatte nur 9 min Verspätung. Via SBB liess sich kein Veloplatz reservieren (was obligatorisch ist), dafür fand sich eine fünfseitige Anleitung, wie man das bei trenitalia bewerkstelligen kann. Ich sparte mir dann die Mühen, somit hatte ich auch den Tranzbag nicht vergeblich mitgeschleppt. Trotz Wochenende ging es über die Gotthard Bergstrecke, weshalb sich die Reise etwas in die Länge zog. Der Fahrplan hatte so viel Spatzig, dass trotz 20 min Abgangsverspätung in Milano der Zug 10 min zu früh in Arth Goldau ankam.

20240622_081147
In der Abfahrt nach Teze Valsugana
20240622_100512
Hochebene um Asiago
20240622_111958
Blick Richtung Vicenza
20240622_123643
Vicenza
20240622_152440
Warten auf den direkten Zug nach Zürich