1 Woche Pässe von A wie Alpe di Neggia bis Z wie Zambla

8. bis 14. September 2021

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1. Tag: Ziegelbrücke – Lenzerheide – Albula – Flüela – Davos

184 km, 3743 hm, 8:43

Mein Prolog, einigermassen früh mit dem Zug von Zürich nach Ziegelbrücke und dann mit dem Sonnenaufgang dem Walensee entlang. In Richtung Chur hatte ich nicht unerwartet einen guten Gegenwind. Die Lenzerheide hinauf spielte das dann keine so grosse Rolle. Der Auto- und Lastwagenverkehr war auszuhalten, das Wetter sonnig. Nach Lenzerheide links nach Brienz und dann vor Alvaneu Bad auf die Hauptstrasse in Richtung Filisur. Albula war vom Verkehr her (Mittwoch) sehr ruhig. Weil ich früh dran war, reichte es in Zernez noch für Kaffee und Kuchen. So gestärkt ging es noch über den Flüela und gegen 17h kam ich in Davos an, wo ich schon eine Unterkunft organisert hatte. Das Abendessen aus dem Coop fiel dank Einkaufen unter Kohlenhydratdefizienz grosszügig aus.

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Auf dem Weg in Richtung Walensee

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Albula

2. Tag: Flüela – Ofen – Stelvio

151 km, 4152 hm, 7:23

Iris traf kurz vor 9h mit dem Zug in Davos ein, so hatte ich genügend Zeit für das Frühstück. Bei schönem Wetter ging es über den Flüela und weiter über den Ofen. In Glurns machten wir eine Mittagspause. Stelvio schafften wir dann ohne Pause. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, wir wurden hauptsächlich von einer Horde übermotorisierter Spanier und Andorraner gestört, die uns zwei Mal mit ihren Rennautos überholte. Ansonsten ist die Steigung den Effort immer wieder wert. Wir waren dann recht früh in Bormio und organisierten eine Unterkunft in Santa Catarina di Valfurva, am Ende des flachen Teils der Steigung in Richtung Gavia. Nettes Hotel, in der Pizzeria wurde das erste und einzige Mal auf dem Trip das Covid-Zertifkat geprüft (ohne ID).

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Blick vom Stelvio auf die letzten Kurven von Prato her.

3. Tag: Gavia – Mortirolo – Aprica – Vivione – Vilminore di Scalve

151 km, 3508 hm, 7:23

Netterweise gab es Frühstück schon gegen 7h. So konnten wir Gavia ungestört geniessen. Der obere Teil mit den zwei Seen auf beiden Seiten des Passes ist wirklich schön. Meistens auf einem Veloweg auf der südlichen Talseite ging es dann nach Monno, von wo aus wir auf den Passo del Mortirolo fuhren. Weiter ging es auf der sehr ruhigen Strasse mehr oder weniger der Krete entlang nach Trivigno. Dort fanden wir ein Restaurant mit Aussicht, wo wir einfache Käse-Panini bekamen. Von dort aus ging es hinab in Richtung Aprica. Dann mit weniger Schlaglöchern und deutlich schneller weiter hinab nach Èdolo. Dort gab es eine Gelateria. Als nächstes kam der Passo del Vivione, dieser zog sich etwas in die Länge, im oberen Teil gab es noch zwei oder drei Tropfen Regen. Bevor es nach der Abfahrt vom Vivione wieder seriös aufwärts gehen sollte, beendeten wir den Tag in Vilminore di Scalve, wo es im Hotel noch Platz gab. Wir waren früh genug für einen Apéro. Zum Abendessen gab es zur Abwechslung Pasta.

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Im letzten Teil des Aufstiegs zum Gavia.

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Gavia, Nordseite.

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Gavia, Südseite

4. Tag: Passo della Presolana – Oltre il Colle/Passo di Zambla – San Marco – Isola

192 km, 4329 hm, 9:14

Wir konnten wiederum ein 7:00 Frühstück aushandeln und dann die erste Steigung zum Passo della Presolana in Angriff nehmen. Es war Wochenende aber der Autoverkehr war noch zum aushalten. Nach dem Oltre il Colle bzw. Passo di Zambla nahmen wir die Abkürzung via Dossena und San Gallo hinab nach San Giovanni Bianco. Auf einem ehemaligen Bahntrassee mit ein paar Tunnels ging es dann das Tal hinauf. In Lenna/Piazza Brembana machten wir eine Ehrenrunde. In Olmo al Brembo gab es noch Panini in einem netten Garten. Im Gegensatz zum letzten Mal, als wir den Passo San Marco in den Wolken überquerten, gab es dieses Mal blauen Himmel und Sonne. Dann erwartete uns eine sehr lange Abfahrt in's Veltlin. Mit etwas Gegenwind aber auf erstaunlich viel separatem Veloweg ging es ein Stück das Veltlin hinab und dann in Richtung Chiavenna. Dank der Tour im Juli mit Heini kanne ich mich schon etwas aus und es gab einen Stopp beim Kiosk am Lago di Mezzola. Weil wir einen Track hatten, war dann das Routing nach Chiavenna deutlich effizienter. In Chiavenna gab es noch Gelati und einen Supermarkt. Weil wir dann den Splügen einigermassen spät begannen, gab es kaum mehr Verkehr in unserer Richtung. In Isola war dann Schluss, die Pizzoccheri hatten wir verdient.

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San Giovanni Bianco

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San Marco, Blick in Richtung Süden

5. Tag: Splügen – San Bernadino – Monte Ceneri – Malcantone – Luino

152 km, 2660 hm, 6:42

Bei gutem Wetter ging es erst über den Splügen und dann weiter über den San Bernadino, der auch ganz nett war (wenn man von den vielen Touristen die vor dem Passschild herumstanden absieht). Nach einer ewig langen Abfahrt kamen wir bei etwa 30°C in Bellinzona an, wo es in der Altstadt etwas zu Essen gab. Wie erwartet, war der Aufstieg zum Monte Ceneri auf der Hauptstrasse kein Genuss, die Strasse hinauf nach Arosio war dann, abgesehen von der Steilheit, wieder in Ordnung. Mit ein paar Gegensteigungen ging es durch den Malcantone und dann hinab nach Luino, wo wir ein Apartment organisiert hatten. Als Bonus-Challenge schleppten wir noch die Velos in den 3. Stock hinauf. Immerhin hatten wir Zeit für einen Apéro am See, danach gab es noch eine recht brauchbare Pizza.

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San Bernadino

6. Tag: Alpe di Neggia – Cannobio – Il Colle – Verbania – Premeno

140 km, 2554 hm, 7:15

In einem Café am See gab es ein kleines Frühstück, danach machten wir uns auf den Weg zur Alpe di Neggia, die wir via Lago d'Elio erreichten. Vom Verkehr her war die Strecke sehr ruhig. Dem See entlang ging es durch Locarno und wir schafften es ohne uns zu verfahren anch Ascona und weiter nach Brissago. Cannobio war etwas mit Touristen überfüllt, aber wir bekamen noch eine mit Käse gefüllte Focaccia. Von Cannero Riviera aus machten wir dann etwa 1000 Höhenmeter hinauf zum «Il Colle». Dank an Corina für die Anregung für diese ruhige und schöne Strasse. Via Aurano rollten wir dann nach Verbania, wo wir uns mit einem Gelato stärkten. Danach ging es noch nach Premeno hinauf, wo wir ein erstaunlich edles Hotel gefunden hatten. Gut gab es nicht so viele andere Gäste, die wir mit unserem nicht ganz so stilgerechten Outfit hätten belästigen können. Mangels Auswahl (Montag abend) aperöleten und assen wir im Hotel, es gab ein brauchbares Risotto.

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Alpe di Neggia, Blick in Richtung Valle Verzasca

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Unterwegs zwischen Il Colle und Piancavallo

7. Tag: Il Colle – Valle Cannobina – Centovalli – Valle Verzasca – Bellinzona

148 km, 2313 hm, 6:33

Zum letzten Tag gab es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, das uns recht weit brachte. Bei etwas mehr Wolken und Dunst als am Vortag ging es nochmals über Il Colle (Gegenrichtung) nach Cannero Riviera und dann das ein bisserl flache aber vom Verkehr her sehr ruhige Valle Cannobina hinauf. Das Centovalli hinab hielt sich der Verkehr auch in Grenzen. In Locarno fanden wir noch Panini. Anschliessend fuhren wir noch das Valle Verzasca hinauf. In Brione kehrten wir dann um. Mit gutem Timing trafen wir dann in Bellinzona die zwei Martins, die mit ihrem Transporter auf dem Rückweg von der Strade Bianche in Siena waren. So kamen wir zu einem sehr schmerzfreien und schnellen Transfer zurück nach Zürich.

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Blick in Richtung Luino

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Valle Verzasca bei Brione.