Po-Ebene, Westalpen, Mt. Ventoux, Mittelmeer, Costa Brava, Massif Central und Jura

25. September bis 10. Oktober 2021

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1. Tag: Fossano – Colle di Sampeyre – Casteldelfino

100 km, 2320 hm, 04:36, 21.8 km/h

Iris, Alex und ich trafen uns nach 7h auf dem EC nach Milano. Die eingepackten Velos brachten wir einigermassen vernünftig im gut belegten Giruno unter. Unsere 3 gleichzeitig reservierten Plätze waren über drei Wagen verteilt, aber wir fanden dann doch noch drei Sitze beieinander. Auf der Alpen-Südseite war es etwas bewölkter als im Norden. Wir kamen pünktlich in Milano an, der Frecciarossa nach Torino sollte aber 40 min Verspätung haben. Kurzentschlossen stiegen wir dann in den früheren Frecciarossa ein, der nicht ganz ausgebucht war. So brachten wir unsere Velos einigermassen unter. Das Zugpersonal interessierte sich weder für unsere Velos noch für unsere Tickets, die ja für einen anderen Zug gedacht waren. Wir hatten dann in Torino noch Zeit etwas Essbares aufzutreiben, bevor wir den Regionalzug nach Fossano bestiegen. Nach insgesamt gut 5 Stunden kamen wir gegen 13h in Fossano an und machten uns dann auf den zuerst noch flachen Weg in Richtung Westen. Mit etwas Sonne wäre das Valle Maira sicher noch etwas netter gewesen. In Bassura di Stroppo bogen wir dann in Richtung Sampeyre ab. Zwischenzeitig fuhren wir dann in den Wolken, kurz vor der Passhöhe waren wir dann temporär zwischen den Wolken, so dass wir wenigstens die umliegenden Berge sehen konnten. Die Abfahrt auf der teils etwas bröseligen Strasse war dann wieder auf der neblig-feuchten Seite. Vom Dorf Sampeyre waren es dann noch ein paar km nach Casteldelfino, wo Alex eine Unterkunft organisiert hatte. Im Agritourismo bekamen wir ein recht sensationelles 5 Gang-Menu.

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Aufstieg zum Sampeyre, kurz nach durchdringen der untersten Wolkenschicht.

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Kurzer sonniger Moment auf dem Sampeyre.

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Blick vom Sampeyre.

2. Tag: Casteldelfino – Colle dell'Agnello/Col Agnel – Col de l'Isoard – La Chalp

70 km, 2650 hm, 03:58, 17.6 km/h

Es gab ein anständiges Frühstück. Das Wetter war eher etwas feucht aber die uneinigkeit der Wettermodelle gab uns Hoffnung. Als wir fast parat waren los zu fahren, kam gerade wieder eine Regenwolke. In einer folgenden Trockenphase schafften wir es bis zum Ortseingang von Chianale, dem letzten Dorf vor der Passhöhe. Wir verkrochen uns erst in einem Keller-Restaurant, das aber für's kommende Mittagessen ausgebucht war. So mussten in's nächste Restaurant wechseln, wo es netterweise Platz und ein Mittagessen gab. Gegen 14h hörte es dann auf zu regnen. Beim Blick in Richtung Agnello fiel auf, dass die Berge in der Region neu weiss überzuckert waren. Kurz vor der Passhöhe war es neben der Strasse wirklich weiss, auf der Strasse gab es aber nur eine dünne Schicht Schneematsch, die kein Problem war. Neben der Strasse gab es kurz vor der Passhöhe eine Herde Steinböcke. Von der Passhöhe aus sah man auf der Französischen Seite blauen Himmel. Immerhin waren es oben noch gut 5 °C. In La Chalp, im Tal in Richtung Isoard fanden wir eine Unterkunft mit grossem Zimmer, liessen unser Gepäck dort und fuhren dann erleichtert im schönen Abendlicht den Pass hinauf. Danach gab es ein wiederum gutes Abendessen.

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Beim Lago di Castello, kurz nach dem Start. Die Wetterlage sieht nicht ganz hoffnungslos aus.

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Im Aufstieg zum Agnello.

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Kurz vor der Passhöhe Agnello, Steinböcke im Neuschnee.

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Blick vom Agnello auf die französische Seite. Sonne in Sicht.

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Zwischen Col de la Platrière und Col de l'Isoard (oder Col d'Izoard).

3. Tag: La Chalp – Guillestre – Col de Vars – Jausiers – Bonette – Col de la Cayolle – Estenc

120 km, 3280 hm, 06:50, 17.5 km/h

Nach dem Frühstück ging es hinab nach Guillestre und dann hinauf zum Col de Vars. Nett, aber nichts spezielles. In Jausieres fanden wir eine wunderbare Bäckerei. Frisch gestärkt nahmen wir den Bonette in Angriff. Wir hatten sogar noch Zeit und Beine, auf die Cime de la Bonette hinauf zu spazieren, mit 2860 müM definitiv der höchste Punkt der Tour. Danach rollten wir ein Stück zurück und fuhren vom «Faux Col de Restefond» etwa 11 km nicht asphaltiert in Richtung Col de la Cayolle nach Bayasse. Mit Quer-Bereifung wäre wohl das meiste fahrbar gewesen, mit der Strassen-Bereifung war etwa die Hälfte der Strecke Schieben (immerhin ging es bergab) angesagt. Danach rollten wir noch zum Col de la Cayolle hinauf. Nicht weit vom Pass machte Alex eine tolle Unterkunft ausfindig wo wir zwei Zimmer bezogen und ein ausgiebiges Abendessen bekamen.

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Blick von der Cime de la Bonette auf den eigentlichen Pass und die umliegenden Berge.

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Gravel, oberer Teil. Oben mittig ist noch der Bonette mit der Strasse rund herum sichtbar.

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Gravel, mittlerer Teil. Mit Strassenreifen etwas herausfordernd.

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Spuren einer relativ frischen Überschwemmung.

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Alex, unterer Teil Gravel.

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Blick vom Cayolle südwärts.


4. Tag: Estenc – St. Martin d'Entraunes – Estenc – Col des Champs – Colmars – Thorame Basse – Col du Dèfens – Barrême – Les Mées – Cruis

187 km, 2790 hm, 07:04, 26.5 km/h

Nach dem Frühstück bemerkte ich einen Platten, den ich mir wohl am Vorabend in der Abfahrt zur Unterkunft eingefangen hatte. Immerhin konnte ich so noch in Ruhe den Schlauch wechseln. Danach ging es bei tip top sonnigem Wetter den Cayolle hinab. Als ich im Anstieg zum Col des Champs zum ersten Mal aufstand, fiel mir auf, dass sich das Velo etwas leicht anfühlte. Aha, Satteltasche bei der Unterkunft vergessen. Immerhin war der Cayolle einer der schöneren Pässe und Autoverkehr gab es auch kaum. So waren die Bonus-Höhenmeter nicht so schmerzhaft. Der Aufstieg zum Col des Champs war auch ganz nett und wir waren froh, dass bei einer am Vorabend in Betracht gezogenen Unterkunft niemand das Telefon abgenommen hatte. Die wäre nämlich erst nach über der Hälfte des Anstiegs gekommen. Nach einer zügigen Abfahrt machten wir in Colmars die Erfahrung, dass die Läden eine grosszügige Siesta machen und drei von drei Bäckereien zu waren. Also assen wir etwas im einzigen offenen Restaurant. Dann ging es in flottem Tempo das Tal hinab. Um etwas Abwechslung von der Hauptstrasse zu haben, bauten wir noch den Col du Dèfens ein. Bei Les Mèes fuhren wir noch an lustigen Felsformationen vorbei und dann über die Durance. Dann ging es wieder etwas hinauf auf ein Plateau, dieses Mal mit Eichenwäldern. In Cruis erreichten wir unsere Unterkunft. Das Abendessen dort war OKish.

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Unsere Unterkunft beim Cayolle

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Rechts die Passhöhe Col des Champs, in der Abfahrt Richtung Colmars.

5. Tag: Cruis – Mt. Ventoux – Malaucène – St. Rémy de Provence

180 km, 2600 hm, 06:45, 26.6 km/h

Für das Frühstück gingen wir zu einer Bäckerei hinter dem Hotel, was eine gute Wahl war. In Sault kauften wir noch etwas Essbares auf dem Markt und machten uns dann auf zum Mont Ventoux. Ab dem Chalet Reynard waren ziemlich viele andere Velofahrer unterwegs. Zugegebenermassen machte es durchaus Spass, diese mit unserem Gepäck abzuhängen. Auf dem Mt. Ventoux waren Wind und Temperatur erträglich, so dass wir die Aussicht geniessen konnten. Danach kam eine recht edle Abfahrt. Wir organisierten uns dann eine Unterkunft in Saint-Rémy-de-Provence. Wir assen auch dort, die Temperaturen erlaubten immer noch, dass wir das draussen taten.

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Blick in Richtung Mt. Ventoux

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Blick vom Mt. Ventoux.

7. Tag: St. Rémy de Provence – Arles – Le Grau du Roi – Sète – Béziers

193 km, 590 hm, 06:44, 28.7 km/h

Frühstück war Self-Service, wir mussten nur das Brot finden. Alex verabschiedete sich, er nutze die noch vernünftige Bahn-Verbindung ab Avignon zurück nach Zürich. Iris und ich fuhren zuerst über den letzten Hügel des Tages und sahen im Val d'Enfer bei Les Baux de Provence noch ein paar lustige Felsen. Anschliessend durchquerten wir Arles und fuhren dann mit mehr oder minder viel Seitenwind durch die mässig spannende Camargue. Wir machten einfach etwas Tempo. In Le Grau du Roi erreichten wir endlich das Meer und machten eine Verpflegungspause. Dann ging es, so weit wie möglich, dem Meer entlang, was wegen der Benutzung von Velowegen nicht immer so schnell war. In Séte gab es eine weitere Pause und danach nochmals ein schönes Stück der Küste entlang. In Béziers reichte es gerade auf einen der Züge nach Perpignan, das wir nach etwa einer Stunde erreichten. Dort bezogen wir ein Hotel und machten uns auf etwas essbares zu finden. Unsere Wahl fiel dann auf etwas italienisches. Das Wetter erlaubte es wiederum, draussen zu sitzen.

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Val d'Enfer bei Les Baux de Provence.

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Endlich am Meer, bei Le Grau du Roi

8. Tag: Perpignan – Argelès sur Mer – Banyuls sur Mer – Col de Banyuls – Vilajuiga – Sant Pere Pescador – l'Escala – la Bisbal d'Empordà – Col de la Ganga – s'Agaró

159 km, 1290 hm, 05:19, 30.0 km/h

In Perpignan gab es ein anständiges Frühstücks-Buffet. Dann verliessen wir die Stadt in Richtung Süden. Bei nach Argelès sur Mer stiessen wir auf die Küste und die recht hügelige Strasse entlang derselben. In Banyuls sur Mer hatten wir mit Manu abgemacht. Der ursprüngliche Plan, dass er bis Perpignan mit dem Zug entgegen kommt, war wegen einem Bahn-Streik auf der spanischen Seite nicht realisierbar. Wir hatten sogar noch eine kurze Pause, bevor Manu ankam. Dann ging es gleich zum Dorf hinaus, hinauf zum Col de Banyuls. Ziemlich Auto-Frei weil die Grenze auf der Passhöhe durch grosse Steine blockiert war. Danach wurde es etwas flacher, zum Abschluss gab es noch den Col de la Ganga («The Bargain») mit einer sensationellen Abfahrt (wie für Velofahrer gemacht) nach Calonge hinab. Von dort aus war es nicht mehr so weit bis s'Agaró, wo es zum Abendessen Pasta à Discretion gab.

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Strand von Banyuls.

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Iris und Manu im Aufstieg zum …

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… Col de Banyuls

9. Tag: s'Agaró – Sant Hilari Sacalm – s'Agaró

164 km, 2120 hm, 05:36, 29.3 km/h

Manu kümmerte sich um das Routing, was eine gute Abwechslung war. Zudem hatten wir kein Gepäck dabei. Die Temperaturen waren sommerlich und erreichten knapp 30 °C. Zuerst ging es in Richtung Girona. In Anglès, vor der Steigung nach Sant Hilari gab es noch eine Stärkung mit frittierten, mit Creme gefüllten Rollen. Nach Sant Hilari ging es dann durch ein recht nettes Tal hinauf, nie wahnsinnig steil. In Santa Coloma de Farners gab es eine Mittagspause. Über Sant Grau ging es dann wieder an die Küste. Sant Grau war mir von einer Woche Ferien in Giverola (vor vielen Jahren) noch in schmerzhafter Erinnerung. Interessant, dass ich die wunderbare Abfahrt zur Küste hinab deutlich weniger präsent hatte als die Steigung. Wir gingen dann noch einkaufen und bastelten etwas zum Abendessen.

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In der Abfahrt vom Sant Grau

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Küste beim Sant Grau

10. Tag: Ruhetag, Besuch Girona

Eigentlich sollte es gemäss Wettervorhersage regnen, das tat es dann aber nicht so wirklich. Trotzdem waren wir nicht böse, das Velo einmal stehen zu lassen. Nachdem wir das Problem mit dem Lenkradschloss vom Auto gelöst hatten, fuhr uns Manu nach Girona. Dort gab es eine Unmenge von edlen Velos zu bestaunen, nebenbei lief auch noch Paris – Roubaix bei Regen. Lustigerweise schlugen wir auch wieder im gleichen Café auf, in dem ich schon bei der Tour mit Ben anno 2019 den ersten Kaffee nach dem Start gehabt hatte. Zum Abendessen gingen wir mit Manu's Eltern Pizza essen.

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Girona.

11. Tag: s'Agaró – Roses – Argelès sur Mer – Thuir – Millas – Gorges de Galamus – Duilhac sous Peyrepertuse

241 km, 2950 hm, 10:05, 23.9 km/h

Weil ich noch ein paar Ferientage abzubauen hatte, entschied ich mich, mit dem Velo zurück zu fahren, mit den Vulkanen im Massif Central (zu denen wir es bei den zwei vorherigen Touren in der Region nie geschafft hatten) als Ziel. Iris hatte sich ein Car-Sharing nach Genf organisiert, was die Rückreise auch erträglich gestalten sollte. Wie erwartet, war der Start etwas feucht, ab dem Col de la Ganga liess der Regen aber deutlich nach. Dafür gab es dann mehr oder minder viel Gegenwind. Ich folgte in der ersten Hälfte mehr oder minder der Strecke, die wir von Perpignan her gekommen waren. Den Col de Banyuls liess ich aus und fuhr dafür über's Cap de Creus. Weiter der Küste entlang wurde es wieder etwas feucht, aber die Strasse wurde nicht richtig nass. Mit der Strassen-Bereifung auf dem Quer-Velo hat man sonst jede Menge Wasser direkt in's Gesicht. In Argelès sur Mer fand ich noch eine Bäckerei. Dann ging es in Richtung Nordwest und die Strassen wurden einsamer. Irgendwo bei Lansac machte ich meine Unterkunft klar. Als ich bei der Gorges de Galamus ankam, war es schon nicht mehr so hell, das Ziel erreichte ich dann definitiv nach Sonnenuntergang, aber noch bevor ich Licht brauchte. Ich bekam ein nettes Zimmer. Nicht weit weg vom Haus gab es den etwa einzigen offenen Spunten im Dorf. Drinnen wurde geraucht, draussen war es auszuhalten. Ich begnügte mich mit einem Sandwich.

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Strasse in Richtung Roses. Immerhin fast schon trocken.

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Blick vom Cap de Creus in Richtung Roses.

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Grenze Frankreich/Spanien. Ja, es ist windig.

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Nach Argelès sur Mer, Blick auf die Pyrenäen (mit frischem Schnee?).

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Vor Saint Paul de Fenouillet.

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Nach Saint Paul de Fenouillet, bevor es zur Gorges de Galamus geht.

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Eingang zur Gorges de Galamus.

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In der Gorges de Galamus.

12. Tag: Duilhac sous Peyrepertuse – Lagrasse – Lézignan-Corbières – Saint Pons de Thomières – Camarès

187 km, 2530 hm, 07:40, 24.4 km/h

Das Frühstück wurde gegen 7h in's Zimmer geliefert, von der Menge her durchaus ausreichend. Die Wettermodelle waren sich einigermassen einig, dass es im Verlauf des Nachmittags feucht werden würde, also war ich froh schon früh los zu kommen. Ich fuhr erst in Richtung Padern. Die Strassen waren recht einsam, in der ersten Stunde begegneten mir vielleicht 10 Autos. Nachdem ich Lézignan-Corbières keine Bäckerei gefunden hatte, besuchte ich in Argens Minervois einen Supermarkt um mich mit Vorräten einzudecken. Irgendwo um Saint Pons de Thomières fing es dann an zu regnen und es hörte dann nicht mehr wirklich auf. Gleichzeitig ging es auf etwa 1000 müM, was dann zu Temperaturen um 10 °C führte. Ich hatte einfach die Hoffnung dass ich mir keinen Platten einfange. Eigentlich wollte ich bis Millau, aber in Camarès fing es nach einer Pause nochmals heftiger an zu regnen und es gab eine Auberge. Das Zimmer sah nicht so prickelnd aus, aber es gab warmes Wasser. Ein Dorfrundgang war eher etwas deprimierend, alles etwas leer. Immerhin fand ich noch einen Laden um ein paar Bananen zu erstehen. Das Restaurant meiner Unterkunft öffnete erst später, aber ich bekam etwas Brot und Käse für den gröbsten Hunger. Das Restaurant war dann erstaunlich gut gefüllt und die Pizza war ganz gut.

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Blick zurück auf den Startpunkt Duilhac sous Peyrepertuse.

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Willkommene Zwischenverpflegung am Strassenrand.

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Col de la Bane im Regen bei etwa 7 °C (das Foto sieht nicht so übel aus, wie es war).

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Irgendwo vor Camarès.

13. Tag: Camarès – Rodez – Aurillac – Pas de Peyrol – Col de Neronne

248 km, 4130 hm, 10:57, 22.7 km/h

Das Frühstück gab es schon ab etwa 6h (zusammen mit ein paar Monteuren oder so), so dass ich gegen 7h los kam und noch kurz von meiner Stirnlampe gebrauch machen konnte. Nach einem Hügel konnte ich recht lange ganz nett der Gos entlang rollen. Kurz nach der Mündung in den Tarn ging es über eine Brücke und dann durch einen recht schmalen Tunnel, der in einer Kuve liegt. Gut war das Ding beleuchtet und es gab eine Ampel-Anlage, die mich erkannte. Ich bog dann etwas falsch ab und machte ein paar Bonus-Höhenmeter und Kilometer via Brousse-le-Château. Nach Villefranche-de-Panat kam ein See, dort war es einfach nur kalt und windig. In Rodez fand ich eine gute Bäckerei, die Sonne kam zum Vorschein und die Temperaturen wurden erträglich. Ich konnte dann sehr lange dem Créneau entlang fahren, bis es nach dessen Mündung in den Lot wieder bergauf ging. Viele Kastanien auf der Strasse, die es zu Umfahren galt. Aurillac kam dann irgendwann und dort begann der Aufstieg zum Pas de Peyrol. Das ging ziemlich lange und war am Anfang sehr flach. Erst die letzten 10 km gab es etwas Steigung. Oben hatte ich dann schon gut 230 km und es war mal wieder kalt und windig. Meine iPhone Batterie hatte auch keine Freude daran. Weil ich nicht so gut geschaut hatte, fuhr ich dann nach Falcoux hinab, während sich meine Unterkunft oberhalb auf dem Col de Neronne befand. Naja, die Höhenmeter spielten dann auch keine Rolle mehr. Gegen 20h kam ich dann an. Bevor ich auf's Zimmer durfte, gab es etwas zu Essen, dammit die Hausherrin auch irgendwann Feierabend hat. Das Zimmer war dann erstaunlich modern eingerichtet.

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Morgen-Stimmung

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Die Gos kurz, vor der Mündung in den Tarn.

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Wasserfall in Salles la Source, nach Rodez im Tal des Créneau.

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Beim Château de Lamothe, nördlich von Cassaniouze.

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Im Aufstieg zum Peyrol.

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Blick vom Col de Peyrol in eines der Täler.

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Blick zurück in Richtung Peyrol.

14. Tag: Col de Neronne – Pas de Peyrol – Riom ès Montagnes – Besse – Col de la Croix Saint-Robert – Mont Dore – Col de la Croix Morand – Coudes – Courpière

208 km, 3230 hm, 08:55, 23.3 km/h

Erst gegen 8h gab es ein eher mageres Frühstück. Weil ich schon in der Region war, machte ich den Peyrol noch von der steileren Seite, die ich am Vorabend hinab gefahren war. Leider waren die letzten 50 Höhenmeter in den Wolken. Ich fuhr dann nach Riom ès Montages hinab, wo ich einen ersten Proviant-Stop brauchte. Weiter ging es in Richtung Besse, wo ich mich in einem Café etwas aufwärmte. Dann ging es auf einer recht einsamen Strasse über den Col de la Croix Saint Robert nach Mont Dore. Anschliessend ging es noch über den etwa ähnlichen Col de la Croix Morand. Damit hatte ich die Vulkane etwa abgeschlossen und es ging zügig ein Tal hinab nach Coudes. Dort machte ich meine Unterkunft bei Courpière klar. Weil es kein Restaurant bei der Unterkunft gab, deckte ich mich noch in Courpière mit etwas essbarem ein. Es gab einen Supermarkt und einen Käseladen, den ich gerade zu Ladenschluss um 19h betrat. Die Unterkunft war irgend ein Sport-Ausbildungszentrum. Weil mein ursprünglich vorgesehenes Zimmer nicht geputzt war, bekam ich ein Upgrade auf etwas ziemlich viel grösseres.

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Morgendlicher Blick vom Col de Neronne talwärts.

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Col de Peyrol, dieses Mal die oberen 50 m in den Wolken.

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Eines der anderen Täler vom Col de Peyrol aus.

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Offensichtlich

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Kurz vor der Passhöhe vom Col de la Croix Morand

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Bei Buron, oberhalb von Coudes.

15. Tag: Courpière – Noirétable – Roanne – Bourg de Thizy – Chambost-Allières – Montmerle sur Saône – Saint Paul de Varax – Bourg en Bressse

204 km, 2840 hm, 08:14, 24.8 km/h

Das gute Frühstücksbuffet war schon früh parat. Ich startete dann im Nebel, der sich etwas lichtete, als ich gegen 800 müM erreichte. Oben drüber gab es aber auch noch Wolken. Nachdem die Gänge seit dem Start nicht mehr ganz sauber schalteten, riss dann bei Champoly das Schaltkabel für den Wechsel. Gemäss einer Google Maps Suche nach «Bicycle Store» war klar, dass ich nach Roanne musste. Lustigerweise stand ich gerade unter einem Wegweiser nach Roanne. Ich fixierte den Wechsel auf dem drittletzten Ritzel und war froh, dass die etwa 37 km bis Roanne keine steilen Steigungen beinhalteten. In Roanne schlug ich kurz vor der Mittagspause beim erstbesten Velo-Laden auf, wo man sich verdankenswerterweise sofort meinem dreckigen Velo annahm. Weiter ging es dann nach Bourg de Thizy, von wo es über den nächsten Hügel ging. Im nächsten Tal, bei Grandris kaufte ich noch Brot, das ich dann nach einem teils etwas steilen Aufstieg auf einer Nebenstrasse oben in Saint Cyr le Chatoux verspeiste. Dann überquerte ich bei Montmerle sur Saône die Saône und schaute mich nach einer Unterkunft um. Was ich ursprünglich anvisiert hatte, war kurz vorher von jemand anderem gebucht worden, nach ein paar weiteren Anrufen (entweder belegt oder nicht geöffnet) reservierte ich dann ein Autobahn-Hotel östlich von Bourg-en-Bresse und bastelte mir eine neue Route zusammen. Ich fuhr dann durch die Seen-Platte zwischen Lyon und Bourg en Bresse (mässig spektakulär) und dann mehr oder minder südöstlich um Bourg en Bresse herum. Ich fuhr zuerst zur Raststätte auf der falschen Seite der Autobahn, damit stellte ich aber sicher, die 200 km voll gemacht zu haben. Stilgemäss gab es dann einen Burger im Autobahn-Restaurant.

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Mittagspause (zur Abwechslung etwas Sonne) bei St Cyr le Chatoux.

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Blick hinab zur Saône.

16. Tag: Bourg en Bresse – Vougans – Mouthe – Les Hôpitaux Vieux – Les Fourgs – Les Verrières – La Brévine – Le Locle – La Chaux de Fonds

216 km, 3330 hm, 09:24, 23.0 km/h

Das Frühstück war nicht so prickelnd, immerhin konnte ich wiederholt erfolgreich nach Brot fragen. Ich fuhr dann direkt zum Ain und dann diesem entlang bis Vougans. Der Nebel hielt sich netterwise in Grenzen, die Temperaturen waren aber deutlich unter 10 °C. Via Hügel und Täler des Juras erreichte ich irgendwann bei l'Aubersson die Schweizer Grenze. Etwa ab dort war es auch überzeugend sonnig und ich folgte der recht schönen Veloland Route via La Brévine nach La Chaux de Fonds. Dort hatte ich im Zentrum ein Hotel organisiert. Zum Abendessen gab es eine gute Pizza.

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Brücke über den Ain.

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Typische Strasse, Grande-Rivière

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Kirche von Gellin mit typischer Metallverkleidung auf einer Seite.

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Hochtal bei La Brévine

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Ebenfalls bei La Brévine, Sonne satt.

17. Tag: La Chaux de Fonds – Mont Soleil – Tavannes – Binzberg – Balsthal – Safenwil – Schöftland – Zutzwil – Bremgarten – Zürich

176 km, 2190 hm, 07:14, 24.4 km/h

Zum Abschluss gab es ein gutes Frühstücks-Buffet, dass ich ab 7h für mich alleine hatte. Der Start war neblig und kalt (knapp über 0 °C), um so schöner war es dann, auf dem Mont Soleil endlich Sonne zu haben. Das kurze Stück Gravel war problemlos zu bewältigen. Während ich von Court auf den Binzberg fuhr, lösten sich Wolken und Nebel weitgehend auf. Bei Schöftland fand ich eine offene Bäckerei. Zwischen Schlossrued und Oberkulm hatte ich eine etwas überraschend steile Steigung zu bewältigen. Danach ging es dann am Hallwilersee vorbei auf bekannten Strassen nach Zürich.

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Kalter Start im Nebel.

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In Richtung Mont Soleil

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In Richtung Mont Soleil

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In Richtung Mont Soleil

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Mont Soleil

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Uetliberg in Sicht