Rennvelo-Tour Mai 2019: Tossa de Mar — Carcassonne — Le Puy — Saint-Etienne — Annecy — Zürich

Gegen den Wind in 7 Tagen durch Frankreich

11. bis 17. Mai 2019

Tossa de Mar - Zürich map

1. Tag: Tossa de Mar — Girona — Céret — Vinça — Mosset

210 km, 3400 Höhenmeter

Anreise von Zürich nach Tossa de Mar recht effizient und schmerzarm mit einem Bus (Walliser Reisen) mit Velo-Anhänger. Ankunft vor 8h in Tossa de Mar, wenig später war auch Ben von Giverola her schon da. Den ersten Teil der Strecke konnte Ben noch auswendig, inklusive Kaffee-Stop in Girona. Westlich der Autobahn näherten wir uns der Grenze. Bei Navata gab es dann mal ein Stück keinen Asphalt und beim Torre dei Moro eine kleine Flussquerung ohne Brücke. Der Abschnitt wäre für's Quer-Velo bestens geeignet gewesen. Mit Rennvelo-Bereifung ging's aber auch. Auf einem recht einsamen Strässchen zwischen La Vajol und Las Illas überquerten wir die Grenze nach Frankreich. Die Abfahrt auf der französischen Seite war nicht asphaltiert aber recht gut fahrbar. Weiterhin ungestört von Autos ging es dann weiter nach Céret, wo es wieder Menschen und so gab. Wir fanden eine Crêperie, wo wir insgesamt etwa 4 Crêpes konsumierten. Eigentlich hätte es schon seit längerem regnen sollen, aber wir waren so weit trocken durch gekommen. Kaum sassen wir, ging ein Regenschauer nieder. Weiter ging es dann in Richtung Vinça, wo wir entlang vom See auf einer etwas grösseren Strasse unterwegs waren. Bei einem Fruchhändler testete Ben noch seine Fruktose-Toleranz (etwa 2l Apfelsaft sind OK). Wir machten nebenbei noch die Übernachtung klar und fuhren dann hinauf in Richtung Col de Jau. Zwischen Moltig les Bains und Mosset erreichten wir dann unsere Unterkunft. Abgesehen von der fluktuierenden Wassertemperatur beim duschen waren wir zufrieden. Abendessen gab es auch vor Ort, Ente für Ben, Brot, Salat und Käse für mich.

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Cooler Cyclocross Trail bei Navata

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Fahrweg hinab nach Las Illas, ab Grenze ohne Asphalt.

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Beim Col d'en Fourtou, im Hintergrund die Regenwolken, denen wir irgendwie entkommen sind.

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Aufstieg Richtung Col de Jau

2. Tag: Mosset — Col de Jau — Limoux — Carcassonne — Mazamet — Lacaune

210 km, 3200 Höhenmeter

Mit nicht allzu viel Frühstück im Tank ging der Aufstieg zum Col de Jau weiter. Es war sonnig, aber die Temperaturen so, dass man froh war, das es nicht gleich hinab ging. Oben auf der Passhöhe blies ein anständiger Wind, der uns noch die kommenden Tage beschäftigen sollte. In Carcassonne gab es dann einen längeren Supermarkt-Stop im Stadtzentrum, wo wir die lokale Szene mit Frischkäse versorgten. Hinter Villegly gab es dann noch den Versuch einer nicht asphaltierten Traverse, die wir aber bald einmal abbliesen (und ohne Platten davon kamen). Dann ging es wieder in die Hügel, weiter bis nach Laucaune, wo wir eine recht edle Unterkunft fanden. Zum Abendessen gab wir eine anständige Pizzeria, gleich beim Hotel um die Ecke.

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Auf dem Col de Jau, der Wind ist auf dem Foto nicht dargestellt.

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Mittagspasue Carcassonne.

3. Tag: Lacaune — Fayet — Fayet — Meyrueis — St. Enimie — Florac

202 km, 3100 Höhenmeter

Zum Frühstück räumten wir das Buffet im schönen Restaurant des Hotels ab. Dann ging es etwas den Tälern entlang nach Fayet. Die D119 zwischen Moulin-Mage und Brusque war super schön zu fahren. In Nant hatten noch ein Supermarkt und ein Café offen, was wir für eine Mittagspause nutzten. Nach der Überquerung der Autobahn, bei La Couvertoirade gab es noch ein paar lustige Felsformationen. Nach einem weiteren Halt in Meyrueis ging es dann durch ein Felsentor auf der D986 hinauf auf's Plateau, wo uns der Wind frontal in's Gesicht blies. Wir waren dann froh, als wir hinab nach Saint Enimie durften, wo wir in der Schlucht etwas weniger Wind hatten. Für die Übernachtung war es leider noch etwas früh, daher fuhren wir weiter bis Florac. Dort hätte es eventuell ein nettes Hotel gehabt, aber Check-in nur bis 18h. Also übernachteten wir im weniger netten Hotel am Nordende des Städtchens. Wir besuchten noch den Carrefour (der auch nicht ewig offen hatten) und wurden dann positiv von einer Pizzeria überrascht.

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An der D119

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Brusque

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Cantobre

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Der Crosser mit der Strassenbereifung fuhr meistens hinter dem Canyon

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Felsentor oberhalb von Meyrueis

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Blick hinab nach Stain Enimie

4. Tag: Florac — Le Puy — Meyrieux

208 km, 3700 Höhenmeter

Frühstück gab es beim Bäcker, weshalb wir recht früh los kamen. Es war wiederum ein recht windiger Tag (gegen uns). Von Florac aus hielten wir uns erst etwas nach Osten bis Le Pont-de-Montvert. In Le Viala gab es eine erste sonnige Kaffeepause. Mit dem Col de Finiels (1541 müM) gab es mal wieder einen seriösen Hügel. Nach Belvezet blies uns der Wind derart entgegen, dass wir etwas die Krise bekamen. Vor Langogne, wo die Crêperie geschlossen, dafür der Supermarkt geöffnet war, mussten wir auf die N88, der wir dann im Gegenwind bis vor Costaro folgen mussten. Immerhin war es mit dem Lastwagen-Verkehr nicht weiter schlimm. Auf Nebenstrassen ging es dann nach Le Puy, wo es einen Kaffeestop gab und wir die Unterkunft klar machten. Der Loire folgend ging es dann weiter nach Norden. In Retournac stärkten wir uns nochmals in einer Bäckerei. Weil das Weiler mit unser Unterkunft eh kein Restaurant haben sollte, deckten wir uns in Bas-en-Baset noch mit Picknick für's Abendessen ein. Brot war im Supermarkt schon ausverkauft, aber wir fanden noch eine offene Bäckerei und kauften dort den Restposten auf. Zum krönenden Abschluss des Tages gönnten wir uns (nicht wirklich geplant) die «Mûr d'Aurec», 360 m Höhendifferenz auf 3.3 km. Immerhin störte der Gegenwind nicht. Die TdF wird das Stück 2019 wohl auch wieder fahren. Unsere Unterkunft, ein B&B in einem kleinen Weiler in den Hügeln über der Loire war sehr schön gelegen und wir konnten unser Abendessen gemütlich im Frühstückssaal essen.

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Auf dem Col de Finiels

5. Tag: Meyrieux — Saint-Etinee — Chambéry — Les Déserts

206 km, 3500 Höhenmeter

Nach dem Frühstück (wir schafften es etwa, alles zu Essen, inklusive Überbleibsel vom Abendessen) ging es wieder hinab zur Loire und dann weiter nach Saint-Etinne, das wir einigermassen problemlos durchquerten. Dann folgte etwas besiedeltes Gebiet (war man fast nicht mehr gewohnt) im Rohnetal, das wir ohne Dooring durchquerten. Bei Vienne gab es eine Bäckerei und ein Pause. Ben schaffte es dann, auf recht friedlichen Strässchen nach Osten zu navigieren. In Tour-du-Pin gab es nochmals eine Pause und wir machten etwa die Unterkunft klar. Ich fand dann noch heraus, dass das Restaurant dort nicht offen sein sollte. Es folgte dann der Aufstieg zum Col de la Crusille (aufwärmen) und dann zum Col de l'Epine (knapp 1000 müM). Im Aufstieg wurden wir nur von ein paar Holländern in historischen Automobilen (Abgase wie für 60 Jahren) gestört. In Chambéry ging Ben im etwas zu grossen Carrefour verloren (Einkauf für Abendessen) und dann machten wir uns im Licht der untergehenden Sonne auf den Weg hinauf nach Les Déserts. Die Unterkunft war etwa der Tiefpunkt der Reise. Immerhin war unser Abendessen aus dem Supermarkt gut und sorgte für genügend Kohlehydrate (in Frankreich normalerweise problematisch).

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Auf der D140 bei Longes zwischen Saint-Etinee und Vienne

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Blick Richtung Lac d'Aiguebelette bei Novalaise

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Blick Richtung Lac du Bourget vom Col de l'Epine

6. Tag: Les Déserts — Annecy — La Roche-sur-Foron — Abondance — Bex — Col de la Croix — Col du Pillon — Gstaad

224 km, 5000 Höhenmeter

Immerhin bequemte sich unser Gastgeber, das Frühstück schon gegen 7:45 bereitzustellen. Es ging dann über zwei Hügel nach Annecy, wo endlich wieder eine Crêperie offen hatte. In La Roche sur Foron gab es noch eine sensationelle (die Organisation vom Service hat noch Potential) Bäckerei mit Kaffeemaschine, wo wir uns ordentlich verpflegten. Danach waren wir wieder auf recht friedlichen Strässchen unterwegs und erreichten irgendwann die Schweiz. In Bex besuchten wir noch einen Coop (Abendessen einkaufen) und forderten uns mit einer Buchung der Übernachtung in Gstaad heraus. Bis Villars gab es noch etwas Verkehr, von Villars bis zur Passhöhe (mit Schneewänden) hatten wir die Strasse für uns alleine. Weil es am Eindunkeln war, hatten wir auch über den Pillon unseren Frieden. Gegen 21h oder so kamen wir in Gstaad an, wo wir ein nettes Studio in einem Chalet gefunden hatten. Unser Gastgeber lud uns noch zu einer Flasche Bier ein, was uns besonders bekam. Wir kochten uns dann ein Pack Pasta, die wir Al Dente hin bekamen. Wir hatten uns sogar den Luxus erlaubt, ein Glas Tomatensauce von Bex her mitzuschleppen.

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Landschaft beim Plainpalais

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Col de la Croix

7. Tag: Gstaad — Spiez — Thun — Eriz — Entlebuch — Sursee — Beromünster — Schongau — Zürich

226 km, 3220 Höhenmeter

Für das Frühstück hatten wir von unseren Gastgebern das Coop Restaurant in Gstaad empfohlen bekommen. Tip top, liess keine Wünsche offen. Das Simmental hinab war es im Windschatten hinter Ben recht angenehm. Wir erreichten Spiez, verpflegten uns kurz in Thun und fuhren dann weiter hinauf nach Heiligenschwendi und dann bei Ringoldswil auf die Veloland-Route nach Eriz. Vor dem Schallenberg fanden wir eine Bäckerei, wo wir auch noch einen Kaffee erhielten. Am Schallenberg wurden wir etwas nass, aber es war nur ein Schauer. Zwischen Eschenholzmatt und Wohlhusen fuhren wir auf der Veloland Route 399 (zum Glück mit einer weiteren Apfel-Wähe im Tank) ein paar zusätzliche Höhenmeter und wunderten uns über die Dichte der Bauernhöfe. Der Rest waren dann die diversen Moränenhügel im Mittelland. Hinauf nach Schongau wurden wir dann einigermassen seriös nass, aber immerhin verpassten wir damit ein noch grösseres Regengebiet, dass dann gerade über Zürich aktiv war. Bei Boswil war ich dann endlich richting eingespurt und fand den Weg nach Zürich auswenig. In Birmensdorf montierten wir dann noch die Lichter, damit wir sie nicht vergebens mitgeschleppt hatten.

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Blick auf den Thunersee