19. bis 30. März 2014
Die meisten verwendeten Bilder stammen von Klemens, vielen Dank (auch für die Planung der Tour). Bericht von Klemens mit noch mehr Bildern folgt noch.
Übersichtskarte
108 km, 1700 Höhenmeter
Klemens und ich trafen uns um 7:09 auf dem Cisalpino Richtung Süden, Heini kam von St. Gallen her in Arth Goldau dazu. Der Nahverkehr in Mailand war durch einen Streik lahmgelegt, aber wir hatten wohl Glück und kamen pünktlich in Mailand an und zu unserem Erstaunen fuhr auch der IC in Richtung Genau auf die Minute genau ab. Für einen Prolog stiegen wir schon in Voghera aus und fuhren dann bei recht angenehmen Wetter mit dem Velo in Richtung Genua. Bevor wir bei Casella auf das Trassee der Schmalspurbahn Richtung Genau stiessen, hatte netterweise eine Bar offen, wo es etwas zu Essen und Trinken gab. Dank der Planung und dem Navi von Klemens fanden wir dann halbwegs schmerzfrei in die City von Genua hinein, durchquerten einen Teil der Altstadt und organisierten uns dann erst einmal die Überfahrt nach Porto Torres (Sardinien) mit Tirrenia. Weil eine Hauptverkehrsachse den Hafen von der Stadt trennt, war unsere Motivation nicht so gross, in der verbleibenden Zeit nochmals zurück in die Stadt zu gehen. Also suchten wir in der Nähe eine vor 19h geöffnete Verpflegungsmöglichkeit und landeten dann in einer chinesischen Pizzeria (nicht so übel wie es sich liest). Praktischerweise gab es auch noch einen grösseren Supermarkt am Pier, wo wir uns mit Frühstück und weiteren Vorräten eindeckten. Die Tranzbags sparten uns für die Überfahrt schon mal 30 Euro. Unsere Kabine war mässig eng und mit Dusche/WC ausgestattet.
Start der Tour in Voghera, alle noch frisch und sauber (inklusive Velos).
Auf dem Weg nach Genua
ca. 200 km, 2000 Höhenmeter
Planmässig kamen wir in Porto Torres an und konnten nach dem Auspacken der Räder gleich los rollen. Die ersten Kilometer bis Alghero waren mässig prickelnd, dann ging es aber sehr schön der Küste entlang nach Bosa. Dort verpflegten wir uns in einem Supermarkt. Dann ging es weiter nach Oristano. Der Freilauf von Klemens machte zwischenzeitig suizidale Geräusche, die einem vermuten liessen, dass er demnächst in Einzelteilen auf die Strasse purzelt. In Oristano hatten alle Velomechs noch Siesta, immerhin einer öffnete und gab uns den Tipp, dass es in Santa Giusta, zum Glück eh am Weg in Richtung Süden, einen Spezialisten gibt. Diesen Mechaniker in Santa Giusta zu orten war nicht ganz einfach, aber der Freilauf könnte dort dann erfolgreich geschmiert werden. Weiter ging es durch das Tiefland um Arborea, wo ein ziemlich unnötiger und ziemlich zerfallener Veloweg (neben der Nebenstrasse) auffiel. Dann wählten wir die Variante Costa Verde und stärkten uns etwa in Sant' Antonio di Santadi mit einem Pack Hirtenbrot (trockenes Fladenbrot). Wir fanden dann bei Portu Maga eine Unterkunft, die wir für uns alleine hatten. So konnten wir zum Abendessen eine grosse Portion Pasta ordern.
Start auf Sardinien in Porto Torres, im Hintergrund die Fähre
Sehenswert: die Küstenstrasse zwischen Alghero und Bosa
500g Teigwaren
176 km, gut 2000 Höhenmeter
Das Frühstück verspätete sich etwas, danach kam auf dem weiteren Weg in Richtung der grossen Dünen bald einmal ein nicht asphaltierter Abschnitt. Es galt noch einen kleineren Fluss, der noch hüpfend zu bewältigen war, und einen grösseren Fluss, bei dem mal wieder Schuhe ausziehen (diesmal anständig befestigt um einen Verlust zu vermeiden) angesagt war, zu bewältigen. Dann ging es ein Tal hinauf in Richtung Ingurtosu. Es handelte sich um eine Art Freilichtmuseum für Bergbau. Dann mussten wir einen Abschnitt auf die Hauptstrasse, dann ging es wieder zu Küste. In Nebida fanden wir noch einen Supermarkt und die ultimative Picknick Location mit Aussicht auf die Küste. Zeitlich reichte es dann nicht mehr die ganze Südküste abzufahren und so machten wir einen Bogen um Carbonia und fuhren dann via Narcao in Richtung Cagliari. Als wir etwa im Tirrenia Büro waren, fing es noch an zu regnen. Wir suchten dann noch erfolgreich einen Lebensmittelladen in Cagliari und begaben uns anschliessend auf's Schiff, wo wir im Restaurant noch etwas warmes zu essen bekamen.
Costa Verde, das letzte Stück asphaltierte Strasse
Ehemalige Bergbauindustrie im Tal hinauf nach Ingrutosu
Picknick-Location bei Nebida
153 km, 2500 Höhenmeter
Diesmal veranstalteten wir unser Frühstückspicknick im Speisesaal des Schiffs, so gab es auch noch etwas warmes zu trinken dazu. In Palermo navigierten wir unfallfrei durch den Samstagmorgen-Verkehr, erst zur Kathedrale von Palermo und dann (die Kultur sollte ja nicht zu kurz kommen) hinauf nach Monreale, wo wir sogar die Kirche von innen anguckten. In Castellammare del Golfo machten wir Pause, dann liessen wir Zingaro (Nordkap) aus und fuhren direkt in Richtung Erice, das auf knapp 800 Meter liegt. Dort hatten wir uns dann frittierte Reisballen verdient. Dann ging es wieder viele Kehren hinab und eine lange, ruhige Strasse hinauf in Richtung Salemi. In Ulmi machten wir nochmals Pause, ich bekam den etwa besten und grössten Cannoli der Reise. Wir gucken uns noch in Salemi um und fuhren dann noch in Richtung Nuova Gibellina. Unterwegs fing sich Heini noch den ersten Platten der Reise ein. Nuova Gibellina wurde ab 1968 als Ersatz für ein von einem Erdbeben zerstörtes Dorf gebaut. Diverse Künstler durfen sich mit Stahl und Beton recht heftig austoben. Wir fanden ein nettes, neues Bead and Breakfast. Auch das Abendessen war sehr gut.
Typischer Gemüseverkäufer auf Sizilien
Auf dem Weg nach Erice, über die Wolken
Sonnenschutz
Auf dem Weg nach Salemi
His Heighniness in front of our B&B in Gibellina
155 km, 1800 Höhenmeter
Das Frühstück war auch recht gut. So gestärkt flüchteten wir etwas vor dem Regen via Menfi an die Küste. In Sciacca gab es den ersten Zwischenstopp am Hafen, wo eine Pasticceria mit Pizza im Angebot geöffnet hatte. Teilweise gab es neben der SS115 noch die alte Strasse, die etwas angenehmer zu fahren war. Zwischendrin fuhren wir etwa eine Stunde im Regen, meine Schuhe blieben aber innen trocken, es war also nicht so schlimm. Es ging dann via Ribera an den Türkischen Treppen vorbei nach Agrigento. Dort schauten wir uns die Tempel nur von aussen an und fuhren dann noch weiter der Küste entlang (teils auf einer etwas arg schlaglochigen Strasse) nach Palma di Montechiaro Marina, wo es eine Pizzeria mit angeschlossenem Hotel gab. Naja, immerhin war die Aussicht auf das Castello ganz nett und das Abendessen (Pizza) war auch gut.
Pizza am Hafen von Saciacca.
Laufpassage kurz vor Ende des Tages, man beachte die Leitplanken links und rechts der ehemaligen Strasse
Zur Abwechslung alle drei Pedaleure auf einem Bild vereint
Blick vom Balkon unserer Herberge
177 km, 2847 Höhenmeter
Ein Frühstück gab's nicht, immerhin hatten wir uns am Vorabend je eine Art gefüllte Focaccia als Proviant einpacken lassen. Auf Nebenstrassen ging es der Küste entlang nach Licata. Dort konnten wir in einer Bar bzw. Gelateria Frühstücken. Dann ging es ein bisschen in die Wildnis in Richtung Butera. Offenbar werden Nebenstrassen, wenn diese einmal durch einen Erdrutsch oder Erdbeben unpassierbar geworden sind, nicht mehr repariert. Das reduziert den Autoverkehr noch weiter, mit dem Velo war alles passierbar. Nebenbei kann man noch beobachten, wie die Natur die Strasse zurück erobert. In Butera gab es ziemlich leckere Pizza, mit Kartoffeln belegt und jede Menge Gemüseverkäufer mit den dreirädrigen Motorrädern. Vorbei an schon fast endlosen Artischockenfelder ging es dann via Acate hinauf nach Chiaramonte Gulfi. Auf dem Weg nach Ragusa hatten wir dann einen recht heftigen Seitenwind. In Ragusa bekam Heini endlich Splinten in die Bremsgummis, damit diese nicht bei jedem Rückwärtsfahren/Bremsen verloren gingen. In Ragusa machten wir noch eine Runde durch die Altstadt und fuhren dann hinab nach Modica, wo wir in einem Luxushotel abstiegen. Endlich einmal wieder WLAN, aber immer noch keine Gelegenheit Kleider zu Waschen. In Modica assen wir wieder einmal sehr gut (Osteria dei sapori perduti). Als wir vom Restaurant zurück zum Hotel liefen, ging gerade ein Regenschauer nieder.
Dreidimensionale Strasse in Richtung Butera
Strassenbegrünung, auch in Richtung Butera
Pause in Acate
Auf der Hochebene zwischen Chiaramonte Gulfi und Ragusa
Ende der Etappe: Modica
149 km, 2125 Höhenmeter
Das Frühstücksbuffet war gut mit Kuchen etc. ausgestattet, so dass wir ziemlich lange ohne Pause durch kamen. Wir entschieden uns, etwas Vorwärts zu machen und statt in das eher sicher trockene Siracusa in Richtung Ätna zu fahren. Vorbei an Orangenhainen ging es in Richtung Francofonte und Scordia, wo wir eine kurze Pause einlegten. Trotz leichtem Niederschlag entschieden wir uns gegen ein Unterstehen in einer Bar und fuhren weiter. Den grossen Regen verpassten wir zum Glück, in Paterno, am Fusse des Ätna war zwar die Strasse nass, aber von oben war es immerhin trocken. Wir plünderten noch eine kombinierte Pizzeria/Pasticceria und fuhren dann weiter östlich um den Ätna herum, via Belpasso und Trecastagni nach Zafferana Etnea. Das ganze Gebiet ist fast durchgehend besiedelt, entsprechend viele Autos gab es auch. Je nach Dorf gab es auch noch mehr oder grosse Müllberge entlang der Strasse (jeweils etwas ausserhalb). In Zafferana Etnea wurde es dann langsam dunkel und wir fanden ein nettes Bed and Breakfast, wo wir endlich die Kleider waschen lassen konnten. Die meisten Restaurants und Pizzerien waren geschlossen, so landeten wir am anderen Ende des Dorfes beim Wirt der (1) unseren Gastgeber vom B&B kannte und (2) früher in der Schweiz und Österreich gearbeitet hatte. Das Essen war OK, wir waren auch etwa die einzigen Gäste.
Unterwegs in Richtung Ätna
149 km, 2000 Höhenmeter
Das Frühstück war wieder etwas einfacher, aber es gab definitiv genug Brot. Wie etwa üblich war das Wetter am Morgen relativ gut, so konnten wir den Aufstieg in Richtung Ätna in Angriff nehmen. Ab Milo ging es hinauf, sehr ungestört vom Autoverkehr kamen wir auf etwa 1600 Meter über Meer. Dort war es noch recht frisch, mit Temperaturen um 3 °C, links und rechts der Strasse lag noch Schnee, was auf dem schwarzen Feld ganz nett aussah. Der Gipfel des Ätna tauchte auch teils aus den Wolken auf. Von Linguaglossa ging es auf einem ehemaligen Bahn-Trassee nach Castiglione di Sicilia. Das Bahntrassee war mit endlosem Aufwand zum Veloweg umgebaut worden, mit durchgehender Beleuchtung (inzwischen kaputt) etc, aber offenbar hatte niemand an den Unterhalt gedacht. Wenn in nicht allzu ferner Zukunft die Tunnels etwas zu bröseln beginnen, ist wohl fertig lustig. Dann ging es hinab bzw. am Ende wieder hinauf nach Taormina, wo es etwas zu Essen gab und Heini noch das Theater anguckte. Nach der Pause waren wir erholt für die Fahrt entlang der Küste nach Messina. Die Strasse war in den Dörfern (von denen es viele gab) jeweils grosszügig mit Schlaglöchern versehen, ansonsten wäre es mit dem Rückenwind noch lustig gewesen. Auch in Messina schafften wir es ohne Kollision mit Auto oder motorisiertem Zweirad bis zum Hafen, wo wir im Bahnhof die Tickets organisierten. Weil wir keine Lust hatten die Velos einzupacken, spendeten wir der FS noch etwas. Am Festland sah das Wetter wieder etwas besser aus, wir schauten uns erst etwas in Scilla um, entschieden uns dann aber doch noch nach Bagnara Calabra weiter zu fahren. Wir nahmen dann das etwa beste Hotel vor Ort, direkt an der Strandpromenade. Wir mussten die Velos auf den Balkon stellen, dort machten wir noch einen kleinen Service und hinterliessen noch einen Haufen Ätna-Staub. Das ganze Dorf, inklusive Jugend schien auf den Beinen zu sein, als wir uns dann auf die Suche nach einem Restaurant begaben. Eigentlich fahndeten wir nach etwas, das keine Pizzeria war, aber am Ende landeten wir im «Al Vecchio Teatro», wo es zwar auch nur Pizza gab, aber der Vorspeisenteller machte das wieder wett.
Etwa der höchste Punkt der Tour, das weisse Zeug is Schnee.
Ätna im Hintergrund
Auf dem Bahntrassee in Richtung Castiglione di Sicilia
Der Pizzamann von Taormina
Vor Scilla an der Küste Kalabriens
190 km, 2300 Höhenmeter
Wiederum war das Wetter am morgen OK. Wir fuhren in Richtung Ostküste Kalabriens, etwas durch die Dörfer, Eufemia d'Aspromonte, Cosoleto, Delianuova, Scido, Santa Cristina. Als wir die Höhe im Parco Nazionale Dell'aspromonte erreicht hatten, begrüsste uns ein Graupelschauer, der hielt zum Glück nicht an, als wir über den Grat in Richtung Nordosten fuhren. In Gerace, ein recht hübsches aber während unserem Besuch eher totes Städtchen, machten wir Pause und räumten eine Bar leer, begleitet von intellektuellen Höhepunkten der italienischen Fernsehunterhaltung (lang lebe Berlusconi). Als wir dann an der Küste unten waren, hatten wir einen unglaublichen Rückenwind. Dieser und ziemlich graue Wolken in den Bergen hielten uns auf der Küstenstrasse. Dank dem Wind fuhren wir die 80 Kilometer von Lorci bis Catanzaro mit einem gefühlten 40er Schnitt. In Catanzaro hätten wir zwar noch Reserven gehabt, die 200 km voll zu machen, aber das Hotelangebot sprach dagegen. Wir stiegen mal wieder ein einem Edelschuppen ab, diesmal gab es sogar einen Valet-Service für das Velo. Das Restaurant-Angebot in der Umgebung des Hotels (wohl eher etwas für den Sommer) war eher schwach, wir fanden noch knapp eine Pizzeria. Der Wetterbericht für den kommenden Tag war nicht gut, daher schauten wir schon mal nach alternativen Transportmöglichkeiten.
Blick zurück nach Bagnara
VMC Liestal in Aktion
Im Parco Nazionale Dell'aspromonte
140 km, 2020 Höhenmeter
Der Wetterbericht bewahrheitete sich, als wir am Morgen aufstanden, regnete es mehr oder minder heftig. Wir hatten aber erst einmal ein grösseres Frühstück vor uns. Praktischerweise hatte Catanzaro Lido einen Bahnhof, der sogar noch bedient wurde. Wir hatten eine recht brauchbare Verbindung 8:40 ab Catanzaro Lido, 9:28 in Lamezia Terme und dann gleich weiter mit einem IC Richtung Praia. Der Regionalzug ab Catanzaro war ein einzelner Dieseltriebwagen, aber wie üblich in Italien mit zwei Mann im Führerstand und einem Kondukteur (der vertraute, dass wir die richtigen Billets haben). Noch besser war dann der IC nach Norden: ein ETR 450 mit 1+2 Fauteuil-Bestuhlung, auch in der 2. Klasse. Gegen Norden verzogen sich die dunklen Wolken langsam und wir entschieden dann schon in Praia a Mare auszusteigen, eine Station vor Sapri. Die Strasse der Küste entlang war sehr schön, auch wenn es zwischendurch wieder etwas tröpfelte. In Sapri organisierten wir noch etwas mässig leckeres zu Essen, dass dann am Strand von Scario verspeist wurde. Weiter ging es dann der Küste entlang, die mir schon in der anderen Richtung von der Tour mit John her bekannt war. Sehr schön war es trotzdem. Etwa in Castellabate ging dann die Sonne unter. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich etwas schwieriger, weil in den Hotels niemand da war. Zur Abwechslung organisierten wir ein B&B. Um etwas essbares zu finden, mussten wir wieder hoch zur Hauptstrasse, dort gab es eine Pasticceria wo es Pizzastücke und Desserts gab. So stückelten wir uns unser Abendessen irgendwie zusammen.
Unser ALn 688 1023 Dieseltriebwagen in Catanzara Lido
Pendolino (ETR 450) in Praia
Küste vor Sapri
Weiter in Richtung Sapri
Küste vor Palinuro
179 km, 2600 Höhenmeter
Zur Abwechslung gab es das Frühstück in einer Bar, etwa 700 Meter von der Unterkunft in Richtung Hauptstrasse. Wir gönnten uns je drei Items pro Person und machten uns dann auf den Weg in Richtung Agropoli. Es ging an den Templeln von Paestum vorbei in Richtung Norden. Uns kamen sehr viele Rennvelofahrer entgegen, in unserer Richtung machte leider niemand Tempo. Irgendwann waren wir dann in Salerno, wo wir noch durchs Zentrum liefen. Am Ausgang von Salerno hatte Heini dann den zweiten Platten. Der Amalfi-Küste entlang hielt sich der motorisierte Individualverkehr noch in Grenzen. Eigentlich suchten wir nach einem Restaurant für das Mittagessen, aber dann gab es in Praiano einen sympathischen Supermarkt, wo wir auch Panini machen lassen konnten. Auch eine Picknick Gelegenheit mit Aussicht fand sich im Dorf. Wir fuhren bzw. liefen dann noch bis fast ans Ende der Welt, dem Punta Campanella. Dort gab es eine Aussicht auf Capri und eine Tüte Kartoffelchips. Dann mussten wir noch Sorrento durchqueren. Die Zeit reichte dann noch für eine Runde über Arola, Ticciano und Moiano, von wo aus wir noch auf den Monte Faito hinauf fuhren. Dort sahen wir etwa die Sonne unter gehen. Die Qualität der Strasse für die Abfahrt in Richtung Castellammare ware nicht so toll, es gab einiges an gröberen Löchern. Wie es so kommen muss, hatte Heini dann seinen dritten Platten. Wir hatten keine Reifenheber dabei, weshalb der Schlauch dann nicht ganz richtig unter dem Mantel war und er sich dann in der Endphase des Pumpens mit einem schönen Knall verabschiedete. Wir montierten dann den letzten Ersatz-Schlauch etwas sorgfältiger und er hielt dann auch. Durch die Verzögerung war es schön dunkel geworden und wir hatten von 660 Meter über Meer einen wunderschönen Blick auf das Lichtermeer um den Vesuv herum. Immerhin hatten wir zwei neue LED Funzeln dabei, mit denen man ein bisschen etwas sehen konnte, es waren noch einige Kehren bis zur ersten Strassenlaterne. Immerhin schafften wir es dann auf ziemlich direktem Wege zur Bahnstation Castellammare di Stabia, wo kurze Zeit später eine Schmalspur S-Bahn nach Napoli Centrale fuhr. In Napoli hatten wir dann nur noch eine gute Stunde Zeit bis der Nachtzug fahren sollte, also reichte es nur noch, etwas komische Pizza zum sofort Essen und etwas Süsses zum Frühstück zu organisieren. Wir hatten im Nachtzug nach Mailand ein 4er Abteil Liegewagen organisiert, so dass wir die Velos auf einem der Betten aufstellen konnten. Der Schaffner war selber auch begeisterter Velofahrer, so dass es keine Probleme gab.
Frühstück diesmal in einer Bar (bzw. davor)
Amalfi-Küste
Nahe dem Ende der Welt beim Punta Campanella
25 km, 170 Höhenmeter
Trotz dem Verlust einer Stunde durch die Zeitumstellung kamen wir pünktlich in Milano Porta Garibaldi an. Dann ging es mit der S-Bahn nach Chiasso weiter. Von dort aus waren die Anschlüsse nach Norden so bescheiden, dass wir mit dem Velo nach Lugano fahren konnten. Die Temperaturen unterschieden sich nicht grossartig von denen in Süditalien. In Lugano konnten wir uns abermals mit etwas Essbarem eindecken und dann den ICN in Richtung Zürich besteigen.